
Fessmann zeigt auf der diesjährigen Iffa Lösungen für die Fleischverarbeitung rund um Aroma und Haltbarkeit. Seit über 100 Jahren sind die Anlagen zum Räuchern, Kochen, Braten, Backen und Kühlen weltweit in Handwerk und Industrie im Einsatz. Der Anspruch von Fessmann sind immer weiter entwickelte, besser verarbeitete und durchdachte Lösungen, um den Kunden den besten Geschmack zu bieten. Im Bereich Messtechnik setzt das Unternehmen unter anderem auf Jumo als Partner. Im Interview erklärt Fessmann-Geschäftsführer Denis Gabriel, wie er die Branche beurteilt und was er von der Iffa erwartet.
Herr Gabriel, wie würden Sie die derzeitige Lage bei Fessmann beschreiben?
Auch an uns ist in den vergangenen zwei Jahren die schwierige wirtschaftliche Lage nicht spurlos vorbeigegangen. Doch nun haben wir einen festen Sockel an Aufträgen wieder in den Büchern. Das stimmt uns hoffnungsvoll für die nächsten zwei Jahre. Wir blicken momentan recht positiv in die Zukunft.
Was sind die Treiber für das Wachstum bei Fessmann?
Unser Exportanteil lag im Schnitt der letzten Jahre um die 80 Prozent. Nun haben wir zuletzt die 90-Prozent-Marke gesehen. Egal ob Angola, Mexiko oder Israel, unsere Anlagen sind weltweit gefragt. Natürlich sind dabei die gesetzlichen Vorschriften des jeweiligen Landes und die kulturellen Sitten und Gebräuche zu beachten. Das setzt eine gute Marktkenntnis und ein effizientes Projektmanagement voraus. Und da haben wir bei Fessmann die richtigen Leute an Bord.
Und wie sieht es in Deutschland aus?
Wir arbeiten mit vielen großen Playern in der fleischverarbeitenden Industrie zusammen, seien sie in Ostwestfalen oder in Norddeutschland beheimatet. Wenn Kunden Wurstwaren bei Kaufland, Edeka oder Rewe kaufen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese mit einer Fessmann-Anlage veredelt wurden.
Das Geschäft mit den großen Einzelhandelsketten zieht derzeit an; auch bei den Supermärkten verzeichnen wir eine Belebung. Das klassische Handwerk dürfen wir aber nicht vergessen. Das ist ein wichtiger Markt für uns, besonders in den unterschiedlichen Regionen in Deutschland, auch hier im Schwabenland. Das Handwerk wollen wir künftig weiter stärken.
Wie sehen Sie die Zukunft der Branche?
Früher hieß es stets: ‚Gegessen wird ja immer‘. Das ist weiterhin richtig, aber man muss schon genauer hinschauen. Zunächst: Der Fleischkonsum wird weltweit weiter steigen. Davon bin ich überzeugt. Bei all unseren Prozessen richten wir den Fokus auf das Aroma und die Haltbarkeit. Und am Ende des Tages muss das fertige Produkt auch gut aussehen und somit vom Endverbraucher gekauft werden. Mit unseren Anlagen können wir die ganze Prozesskette abdecken. Dafür brauchen wir eine effiziente Steuerung und Überwachung, um Verschwendung zu minimieren.
Also: Weltweit steigender Fleischkonsum bedeutet eine große Nachfrage nach verarbeiteten Produkten. Das heißt auch, dass das Angebot an hybriden Produkten zunehmen wird. Bedeutet somit: Weniger Fleisch, mehr Proteine, bei gleichbleibend sehr guter Qualität. Es ist bei uns in Deutschland noch bei vielen Verbrauchern in den Köpfen verankert: Gehe ich zum lokalen Metzger, erwarte ich 100 Prozent Rind oder Schwein in der Wurst. Erst nach und nach ändert sich diese Einstellung, wie ich festgestellt habe. Dazu hat auch sicherlich der Veggie-Trend der letzten Jahre beigetragen. Ganz klar: Die fleischverarbeitende Industrie hat Zukunft.
Was erwarten Sie von der Iffa?
Ich erwarte sehr gute Gespräche. Die Branche spürt, dass es aufwärts geht. Das Thema Digitalisierung wird sicherlich auf der Messe ein große Rolle spielen. Ich freue mich auf langjährige Kunden, Lieferanten und Partner.
Herr Gabriel, vielen Dank für die interessanten Einblicke!
Fleischwaren: Technologie für ein Höchstmaß an Hygiene und Frische
Jumo beliefert Fessmann mit Komponenten zur Temperaturmessung, unter anderem dem „JUMO variTRON 500“. Der Hersteller von Sensor- und Automatisierungstechnik stellt auf der Iffa 2025 digitale Lösungen in Form von Apps vor. Diese werden in die Steuerungen integriert. „So gelingt die Fleischverarbeitung schnell und reibungslos“, unterstreicht Michael Wiener, Global Product Manager PLCs Strategic bei Jumo. Denn für eine wettbewerbsfähige Fleischverarbeitung sind moderne Automatisierungs- und Prozessleitsysteme unverzichtbar. Wiener fügt hinzu: „Unsere innovative Program-App ermöglicht eine einfache Rezepterstellung und eine nahezu programmierfreie Ablaufsteuerung. Mit der neuen Recorder-App können Trendvisualisierungen und lückenlose Chargenberichte mühelos erstellt werden und in Verbindung mit unserer ,JUMO smartWARE Evaluation‘ ist eine Manipulationserkennung der Daten gewährleistet.“
Neues I/O-System
Das neue Jumo I/O-System bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit, die verschiedenen industriellen Automatisierungsanforderungen umzusetzen. Mit einer Vielzahl analoger und digitaler Input- und Output-Module ermöglicht es maßgeschneiderte Prozessabbilder. Das I/O-System trägt mit verbesserten Zykluszeiten zu einer erhöhten Produktionseffizienz bei. Ein besonderes Highlight ist der Hutschienen-Regler von Jumo. Aufgrund seiner modularen Bauweise ist das System erweiterbar. Das flexible und skalierbare I/O-System von Jumo erlaubt durch Push In-Klemmen oder steckbare Klemmen eine hohe Anpassungsfähigkeit.
Recorder-App für Steuerungen
Die in die „JUMO variTRON“-Steuerungen integrierte Recorder-App macht zusätzliche Bildschirmschreiber überflüssig, indem sie kritische Prozessparameter in Echtzeit visualisiert. Beim „variTRON 500 touch“ ist dieses Feature in der Firmware integriert, während die Steuerung die Funktion webbasiert anbietet. Die Datensicherheit wird durch digitale, selbstsignierende Zertifikate in Verbindung mit Hash-Algorithmen sichergestellt.
Zur Klimakontrolle bei der Fleischproduktion wurde die „hydroTRANS“-Serie entwickelt. Für die Kochkesselregelung ist der „meroTRON 104“ geeignet. Er integriert modulare Ein-/Zweikanalregler mit optionaler SPS-Funktion (ST-Code-Editor). Sie finden Jumo auf der Iffa 2025 in Frankfurt am Main in Halle 8.0 am Stand F60. Fessmann stellt auf der Iffa in Halle 12.0 am Stand C60 aus.