Standort verarbeitet heimische Hülsenfrüchte zu Zutaten für Lebensmittel
Werkseröffnung: Beneo investiert rund 50 Millionen Euro in neue Produktionsanlage
Dienstag, 22. April 2025
| Redaktion
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Beneo weiht das neue Werk in Obrigheim ein
v.l.n.r.: Nicole Eicher, Bürgermeisterin Obrigheim, Johannes Steiniger, Mitglied des Bundestages, Olivier Roques, CEO Beneo, Daniela Schmitt, Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz, Dr. Niels Pörksen, CEO Südzucker-Gruppe, Niels E. Hower, Geschäftsführungsmitglied Beneo und Dirk Dinger, Betriebsratsvorsitzender am Standort, weihen das neue Werk in Obrigheim ein, Bild: Beneo

Mit einem Festakt hat die Südzucker-Tochter Beneo am 11. April 2025 ihr Werk zur Verarbeitung von Hülsenfrüchten offiziell eingeweiht. Rund 50 Millionen Euro hat die Südzucker-Gruppe in die neue Anlage am Standort Obrigheim in Rheinland-Pfalz investiert. Nur rund eineinhalb Jahre betrug die Bauzeit. In der ressourcenschonend arbeitenden Produktionsanlage werden bis zu 25 neue Arbeitsplätze entstehen. Künftig werden dort Hülsenfrüchte wie Ackerbohnen aus regionalem Anbau zu Zutaten für Lebensmittel verarbeitet. 

Neben Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt nahmen auch Johannes Steiniger, Mitglied des Bundestages, Nicole Eicher, Bürgermeisterin von Obrigheim sowie Dr. Niels Pörksen, CEO der Südzucker-Gruppe, Olivier Roques, CEO Beneo, Niels E. Hower, Mitglied der Beneo-Geschäftsführung und Dirk Dinger, Betriebsratsvorsitzender Werk Obrigheim, an der Feier teil. „Mit dem neuen Werk von Beneo wird ein starkes Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz gesetzt. Gleichzeitig treibt die Investition Innovationen in der Lebensmittelbranche voran und stärkt die regionale Wertschöpfung. Solche zukunftsorientierten Projekte sichern Arbeitsplätze, fördern nachhaltiges Wirtschaften und stärken den ländlichen Raum“, sagt die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. 

Verarbeitung von Hülsenfrüchten zu pflanzlichen Zutaten

Die neue Verarbeitungsanlage wurde neben dem bereits bestehenden Beneo-Werk zur Herstellung von Isomalt und Palatinose auf rund 4.000 Quadratmetern errichtet. Das entspricht in etwa der Größe eines halben Fußballfeldes. Niels E. Hower, Mitglied der Beneo-Geschäftsführung, hob bei der Einweihung die Verbindung von Tradition und Innovation am Standort Obrigheim hervor: „Was vor mehr als 30 Jahren mit der Verarbeitung von Rübenzucker zu Zutaten mit gesundheitlichem Mehrwert begann, setzt das neue Werk nun fort. Die Ackerbohne ist eine Hülsenfrucht mit einer langen Geschichte. Hier in Obrigheim verarbeiten wir sie zu hochwertigen pflanzlichen Zutaten, die einen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Ernährung leisten werden.“

Beneo setzt auf nachhaltige Produktion

Das Werk wird für die Produktion ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach produziert zusätzlich eigenen Strom. Mit der Abwärme aus der Produktion wird das Gebäude geheizt. Für die Verarbeitung der Hülsenfrüchte wird kein Wasser benötigt. Es entstehen keine Abfälle, da der gesamte Rohstoff genutzt und zu Zutaten für die Lebens- und Futtermittelindustrie verarbeitet wird. Auch die Ackerbohne selbst trägt zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft bei. Denn Leguminosen benötigen keinen Stickstoffdünger und verbessern die Bodenqualität für Folgekulturen. Ackerbohnen für Beneo werden in Deutschland angebaut und sind Redcert2-zertifiziert. Sie erfüllen damit die Anforderungen des Farm Sustainability Assessment (FSA) Gold Level der SAI. 

„Die Ernährung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung auf eine nachhaltige Art und Weise zu sichern, das zählt zweifellos zu den größten Herausforderungen unserer Generation“, betont Dr. Niels Pörksen, CEO der Südzucker-Gruppe. „Die Südzucker-Gruppe verfolgt die Vision, ihren Beitrag zu einer lebenswerten, gesunden und nachhaltigen Welt zu leisten. Und wir tun dies auch, indem wir in den Ausbau unserer pflanzlichen Proteinsparte investieren. Daher ist der heutige Tag ein wichtiger Meilenstein für uns.“

Beneo expandiert als Antwort auf die steigende Nachfrage nach pflanzlichen Proteinen

Mit der Standorterweiterung reagiert Beneo auf die höhere Nachfrage eines sich verändernden Marktes. Proteine aus Hülsenfrüchten sind in der Lebensmittelindustrie als Ersatz für tierische Proteine gefragt. So werden Mehle und Proteine aus Ackerbohnen zum Beispiel für Fleisch- und Milchalternativen oder als Ei-Ersatz verwendet. Auch in Deutschland essen immer mehr Verbraucher nur noch gelegentlich und sehr bewusst Fleisch. Laut dem Ernährungsreport 2024 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ernähren sich 41 Prozent der Deutschen flexitarisch. Für 39 Prozent der Befragten gibt es häufig vegetarische oder vegane Alternativen, ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zu dem Jahr 2020.

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