Business Lunch mit Volker Bluhm über nachhaltige und ressourcenschonende Kennzeichnung

Vier Gänge mit fünf Fragen

Geschäftsführer Volker Bluhm von Bluhm Systeme

Volker Bluhm ist in einer Unternehmerfamilie groß geworden. Kürzlich hat er von seinem Vater die Geschäftsführung von Bluhm Systeme übernommen. In unserem exklusiven Interview erzählt er, was ihm diese Verantwortung bedeutet und wie er das Familienunternehmen in die Zukunft führen möchte. Außerdem geht es um Investitionen, Expansion und Nachhaltigkeit. Der Hersteller von Etikettier- und Kennzeichnungstechnik unternimmt intensive Anstrengungen in der Produktentwicklung und Veränderungen in den eigenen Abläufen, um sowohl den eigenen CO2-Fußabdruck als auch den seiner Kunden signifikant zu verringern.

1. Amuse-Gueule: Herr Bluhm, Sie haben vor Kurzem die Geschäftsführung von Ihrem Vater übernommen. Damit führen Sie ein Familienunternehmen in zweiter Generation weiter. Was bedeutet Ihnen das?

Mich macht es stolz, dass ich diese Position von meinem Vater übernehmen durfte. Ich bin seit 25 Jahren im Unternehmen, habe schon eins unserer Maschinenbau-Werke verantwortet und war zuletzt 13 Jahre in der operativen Vertriebsleitung tätig. Die Zeit in diesen beiden Bereichen war wichtig, um jetzt an der Spitze der Bluhm-Weber-Gruppe festzulegen, wo die Prioritäten gesetzt werden. Der Job ist herausfordernd, aber auch eine schöne Aufgabe. Interessant ist, wie schnell die Mitarbeiter den Generationenwechsel angenommen haben. Auch wenn mein Vater immer noch jeden Tag im Büro ist, kommen die Leute jetzt direkt zu mir. Das Wichtigste ist, dass Bluhm Systeme familiengeführt bleibt, jetzt in zweiter Generation. Wir haben das als Kinder schon toll gefunden, dass unser Vater uns in die Firma mitgenommen hat. Und dieses Interesse sehe ich auch bei meinen Kindern. Kürzlich haben mein Sohn und meine Tochter mich zum Spatenstich in die Schweiz begleitet und hatten großen Spaß dabei. Für mich ist es eine schöne Vorstellung, dass wir der Generation unserer Kinder eine Perspektive bieten können, wenn sie Lust darauf haben. Genauso ist es bei uns Brüdern gelaufen, ohne Druck, es hat sich einfach so ergeben.

…und mit Blick auf die weitere Unternehmenszukunft?

Mein Herz schlägt für den Maschinenbau. Ich möchte meine gesammelten Erfahrungen aus Vertrieb und Technik in die Entwicklung neuer Produkte einfließen lassen. Deshalb nehme ich auch regelmäßig Einfluss auf unsere Produktentwicklung. Außerdem ist mir wichtig, meine Brüder immer gut zu informieren und sie bei Entscheidungen mitzunehmen. Andreas und Carsten Bluhm sind ebenfalls in leitender Position im Unternehmen tätig und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit unserer tollen Belegschaft das Familienunternehmen in eine erfolgreiche Zukunft führen werden.

2. Vorspeise: Sie erwähnten gerade schon den Spatenstich in der Schweiz. Wie fügt sich die neue Unternehmenszentrale in den strategischen Kontext von Bluhm Systeme ein?

Ursprünglich war die Schweiz ein schwieriger Markt für uns. 2016 habe ich die Verantwortung für Bluhm Schweiz übernommen und wir haben umstrukturiert. Durch eine stärkere Anbindung zur Muttergesellschaft haben wir es geschafft, eine leistungsfähige Mannschaft vor Ort aufzubauen. Weil die Geschäfte seitdem stetig gewachsen sind, ist der Spatenstich für eine neue Schweiz-Zentrale in Däniken die folgerichtige Entscheidung dieser guten Entwicklung. Der Schweizer Markt an sich ist hochgradig interessant für uns. Das liegt an der geografischen Nähe und der gleichen Sprache. Auch die Wirtschaft funktioniert ähnlich, und die Bedürfnisse der Unternehmen sind vergleichbar.

Weil wir es auf diese Weise bei Bluhm im Nachbarland Österreich geschafft haben, in dem Markt eine führende Position einzunehmen, wollen wir das Gleiche auch in der Schweiz umsetzen. Ich denke, wir sind da auf einem sehr guten Weg. Mit dem Neubau in Däniken gehen wir eine Verpflichtung zum Standort, unseren Mitarbeitern vor Ort und zum dortigen Markt ein.

3. Zwischengang: Das neue Gebäude in Däniken wurde auf Energieeffizienz getrimmt, wird u.a. mit Solarstrom versorgt. Auch hier in Rheinbreitbach planen Sie eine Photovoltaikanlage. Geht es dabei eher um die Senkung der Energiekosten oder um Nachhaltigkeitserwägungen?

Der Klimawandel betrifft uns alle und ist natürlich auch bei Bluhm ein wichtiges Thema. Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir unseren CO2-Abdruck reduzieren können. Ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen ist darum für uns ein wichtiges Thema. Das hilft uns letztendlich auch bei der Reduzierung der Energiekosten. In der Schweiz werden wir fast 100 Prozent der benötigten Energie über die Photovoltaik-Anlage gewinnen. Bei uns hier im Stammwerk in Rheinbreitbach wird eine PV-Anlage mit 385 Kilowatt Peak aufs Dach gebaut, um einen guten Teil der Energie aus regenerativem Strom selber zu erzeugen. Die zusätzlich benötigte Energie wird „grün“ eingekauft und wir sind bereit, Mehrkosten dafür zu tragen.

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