Rekordproduktion 2023 von Lebensmittel- und Verpackungsmaschinen steigt auf 16,5 Milliarden Euro

Positive Erwartungen der Branchenunternehmen für 2024

Qualitätskontrolle von Rotkohlgläsern

Die Produktion von Lebensmittel- und Verpackungsmaschinen stieg im Jahr 2023 um fünf Prozent auf 16,5 Milliarden Euro. Damit überschritt die fünftgrößte Maschinenbausparte erstmals die 16-Milliarden-Euro-Marke und erreichte einen neuen Rekordwert. Innerhalb des deutschen Maschinenbaus haben die Unternehmen der Branche einen Anteil von sechs Prozent am gesamten Produktionswert. Mit einer durchschnittlichen Exportquote von 86 Prozent und einem Welthandelsanteil von 22 Prozent gehört der Fachzweig Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen zu den exportstärksten Branchen.

Rund die Hälfte des Produktionswertes entfällt auf Verpackungsmaschinen. Im Jahr 2023 steigerten die Unternehmen ihre Produktion um zehn Prozent auf knapp acht Milliarden Euro. Besonders stark wuchs der Bereich der Getränkeverpackungsmaschinen mit einem Plus von 18 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Die Produktion von so genannten sonstigen Verpackungsmaschinen stieg um sechs Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Ein großer Teil des Umsatzes beruhte auf Aufträgen aus dem Jahr 2022, da der Auftragseingang im Jahr 2023 eher verhalten blieb. Ein Grund dafür war die Diskussion um die neue EU-Verpackungsverordnung, die zu Verunsicherung und Zurückhaltung in den Abnehmerbranchen führte. „Die Annahme der Verpackungsverordnung im April 2024 wird aufgrund einiger kritischer Punkte nicht nur positiv gesehen, schafft jedoch gleiche Bedingungen für den EU-Maschinenbau und mehr Planungssicherheit für die Investoren“ erklärt Beatrix Fraese, Konjunkturexpertin und stellvertretende Geschäftsführerin im VDMA Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen.

Lebensmittelmaschinenbau mit unterschiedlichen Entwicklungen

Ob Stagnation, Wachstum oder Rückgang, im heterogenen Nahrungsmittelmaschinenbau war 2023 alles möglich. Die deutschen Hersteller von Prozesstechnik für die Fleisch- und Proteinverarbeitung bilden die größte Teilbranche innerhalb des Lebensmittelmaschinenbaus und sind damit weltweit führend. Die Produktion wuchs in den letzten Jahren mit hoher Dynamik und ohne Einbrüche in den Krisenjahren. Im Jahr 2022 wurde ein Wachstum von acht Prozent auf 1,3 Milliarden Euro erreicht. Dieses hohe Niveau konnte auch 2023 gehalten werden. Auch die Hersteller von Bäckereimaschinen erreichten 2023 mit 688 Millionen Euro exakt den Rekordwert von 2022.

Der hochspezialisierte Süßwarenmaschinenbau war in den Corona-Jahren und infolge des Krieges in der Ukraine sehr stark von Absatzeinbrüchen betroffen. Die Lieferungen gingen in wichtige Märkte der überdurchschnittlich exportorientierten Branche deutlich zurück. Zusätzlich kam es zu einer vorübergehenden Investitionszurückhaltung der weltweit agierenden multinationalen Konzerne, die für die Hersteller von Süßwarenmaschinen eine wichtige Kundengruppe darstellen. Entsprechend wirkten sich beide Entwicklungen auf die Maschinenproduktion aus. Im Jahr 2023 stieg die Produktion wieder deutlich um 23 Prozent auf 354 Millionen Euro. Thermische Prozessanlagen mit einem geschätzten Wert von 120 Millionen Euro kamen hinzu. Aufgrund von Nachholeffekten ist mit einer weiteren Erholung zu rechnen.

Dagegen sank die Produktion von Getränkeherstellungsmaschinen im Jahr 2023 um sechs Prozent auf 535 Millionen Euro und verfehlte damit den Rekordwert von 570 Millionen Euro aus dem Jahr 2022. Brauereimaschinen bilden den Schwerpunkt dieser Teilbranche. Die Produktion ging im Jahr 2020 aufgrund der weltweiten Maßnahmen während der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Konsumrückgang um elf Prozent auf 451 Millionen Euro zurück. In den beiden Folgejahren stieg die Produktion um insgesamt 32 Prozent. Der Rückgang im Jahr 2023 ist daher auch auf den hohen Referenzwert des Vorjahres zurückzuführen.

Branchenaussichten in herausfordernden Zeiten

Insgesamt sind die Aussichten für die Hersteller von Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen gut. Sie profitieren grundsätzlich von der weltweit steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln, Getränken und pharmazeutischen Produkten. Nach einem starken Exportwachstum von neun Prozent im Jahr 2023 legten die Auslandslieferungen von Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen auch im ersten Quartal 2024 um fünf Prozent zu.

Nachholeffekte bei Verpackungsmaschinen erwartet

In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 lag der Auftragseingang im Fachzweig Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen preisbereinigt insgesamt noch um sechs Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dabei verlief die Entwicklung in den beiden Teilbranchen sehr unterschiedlich: Der Auftragseingang bei Verpackungsmaschinen stieg in den ersten vier Monaten real um 16 Prozent gegenüber dem schwachen Vorjahreszeitraum. Bei den Nahrungsmittelmaschinen hingegen lagen die Bestellungen im gleichen Zeitraum - auch beeinflusst durch Basiseffekte - um real zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert. „Für die nächsten Monate kann mit einer insgesamt positiven Entwicklung beim Auftragseingang gerechnet werden, denn besonders bei Verpackungsmaschinen dürfte es zu Nachholeffekten kommen“, glaubt Beatrix Fraese.

Laut VDMA-Konjunkturumfrage vom April 2024 wird die aktuelle Nachfragesituation aus den Märkten von über 40 Prozent der Branchenunternehmen als gut bis sehr gut bewertet. Über die Hälfte der Hersteller von Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen sind mit der Nachfragesituation zufrieden. Die weiteren Aussichten bis 2024 werden von den meisten Unternehmen insgesamt positiv eingeschätzt. Angesichts der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen und auch vor dem Hintergrund des individuell erreichten hohen Vorjahresniveaus erwarten die Unternehmen für 2024 mehrheitlich ein moderates Wachstum.
 

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