Industrielle Abwärme wirtschaftlich nutzen
Gea installiert Hochtemperatur-Wärmepumpe bei Südzucker-Tochter Tiense Suiker
Dienstag, 04. März 2025
| Redaktion
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Echte Partnerschaft: Das Gea-Team arbeitete vor Ort eng mit Tiense Suike zusammen: Paul le Gros, Senior Application Engineer, Christian Brandt, Application Engineer und Sebastian Schultze, Team Lead Application Engineering (v.l.n.r.). Ergänzt wurden sie von ihren Gea-Kollegen Nick van den Broek, Application Engineer und Carl Kosemans, Commissioning Engineer
Echte Partnerschaft: Das Gea-Team arbeitete vor Ort eng mit Tiense Suike zusammen: Paul le Gros, Senior Application Engineer, Christian Brandt, Application Engineer und Sebastian Schultze, Team Lead Application Engineering (v.l.n.r.). Ergänzt wurden sie von ihren Gea-Kollegen Nick van den Broek, Application Engineer und Carl Kosemans, Commissioning Engineer, Bild: Tiense Suiker/ Steven Massart

Gea hat eine neue Hochtemperatur-Wärmepumpe an den belgischen Zuckerproduzenten Tiense Suiker geliefert und installiert. Tiense Suiker ist eine belgische Tochtergesellschaft der deutschen Südzucker-Gruppe. Die offizielle Einweihung der Anlage fand im Februar 2025 im Beisein von Gästen aus Politik, Wirtschaft und weiteren Ehrengästen der beteiligten Unternehmen sowie Verbänden und Instituten statt. Die neue Gea-Technologie ermöglicht es, industrielle Abwärme auf Temperaturen von 135 bis 160 Grad Celsius aufzuheizen und zu nutzen. Durch den Einsatz natürlicher Kältemittel, in diesem Fall Pentan, und leistungsstarker Verdichter können fossile Brennstoffe in Industrie und Fernwärme ersetzt werden. Die Hochtemperatur-Wärmepumpe erzeugt Prozesswärme nachhaltig und energieeffizient. Damit ist sie ein wichtiger Baustein zur Dekarbonisierung. 

Tiense Suiker reduziert CO2-Emissionen um bis zu 3.500 Tonnen pro Jahr

Bisher waren industrielle Wärmepumpen im mittleren Leistungsbereich von 500 Kilowatt bis zehn Megawatt meist auf Vorlauftemperaturen von rund 95 Grad Celsius beschränkt. Mit der neuen Hochtemperatur-Wärmepumpe leistet Gea einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Zuckerproduktionsprozesses bei Tiense Suiker. Die neue Hochtemperatur-Wärmepumpe sorgt für eine jährliche Reduzierung der CO2-Emissionen von 3.000 bis 3.500 Tonnen pro Jahr.

Gea und Tiense Suiker ausgewählte Partner im EU-Spirit-Projekt

Der Maschinenbauer und der Zuckerproduzent sind ausgewählte Partner des EU-Spirit-Projekts. Die getrennten Bewerbungen von Tienske Suiker und Gea bei der EU waren erfolgreich. Ziel des EU-Programms ist es, den Einsatz von industriellen Wärmepumpen europaweit zu fördern. Dadurch sollen nachhaltige Technologien zur Wärmeerzeugung in der Industrie eingeführt werden. Durch den verstärkten Einsatz von industriellen Wärmepumpen, die überschüssige Wärme aufbereiten und nutzen, können Unternehmen nicht nur ihre Betriebskosten senken. Sie können auch ihren ökologischen Fußabdruck verringern und zur Erreichung der EU-Klimaziele beitragen.

Dekarbonisierung des Zuckerraffinationsprozesses

Bei der industriellen Zuckerherstellung wird Zucker aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr durch Extraktion, Verdampfung und Kristallisation gewonnen. Der dafür benötigte Dampf wird in Dampfkesseln erzeugt. Traditionell werden zur Beheizung der Kessel fossile Brennstoffe eingesetzt. Das langfristige Ziel von Tiense Suiker ist die vollständige Dekarbonisierung des Zuckerraffinationsprozesses. Der erste Schritt zur Erreichung dieses Ziels ist die Teilnahme am Spirit-Projekt und in diesem Rahmen die Integration einer Hochtemperatur-Wärmepumpe von Gea in das Herzstück des Produktionsprozesses. Bei der integrierten Technologie handelt es sich um eine Dampferzeugung mit Pentan als natürlichem Kältemittel und einem Schraubenverdichter. Dabei wird Vakuumdampf mit einer Temperatur zwischen 75 Grad Celsius und 92 Grad Celsius aus der Eindampfanlage als Wärmequelle genutzt, um Dampf mit einer Temperatur von rund 139 Grad Celsius und einer Leistung von vier Megawatt zu erzeugen.

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