Zulieferermesse für die Süßwarenindustrie
Prosweets Cologne 2025: Nachhaltige Verpackungen als Schlüssel gegen Lebensmittelverschwendung
Freitag, 27. September 2024
| Redaktion
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Verpackungen im Fokus auf der Prosweets 2025
Nachhaltige, PPWR-konforme Verpackungen im Fokus auf der Prosweets 2025, Bild: Köln Messe

Vom 02. bis 05. Februar 2025 findet mit der Prosweets Cologne und ISM die „Sweet Week“ statt und bringt Süßwaren- und Snackproduzenten mit Zulieferern zusammen. Die Fachmesse ist die erste Adresse für alle Süßwaren- und Snackproduzenten, die ihre Verpackungsprozesse umweltfreundlicher, wirtschaftlicher und damit zeitgemäß gestalten wollen. Rund 250 Aussteller informieren vor Ort über ihr Produktportfolio in diesem Bereich, darunter Papacks Sales aus Deutschland, Kreatif Kutu San Ve Tic aus der Türkei oder WRH Industries aus den USA. In den Mittelpunkt rückt dabei auch die Rolle nachhaltiger und recyclebarer Verpackung gegen Lebensmittelverschwendung.

Von Hartkaramell, Gummibärchen, Schokolade und Lakritz bis hin zu Bierbrezeln, glutenfreien, veganen und fettreduzierten Knabbererzeugnissen: der heutige Süßwaren- und Snackmarkt ist so vielfältig, wie die Trends, die ihn treiben. Auch abseits der wichtigsten Saisonanlässe reizen die bunt verpackten Produkte zum Kauf. Ein Blick in die Regale im Supermarkt zeigt: Markenartikler und Handel setzen zunehmend auf nachhaltige Verpackungen, sei es durch recyclingfähige Materialien oder den Verzicht auf Kunststoff.

Mono-Materialien: recyclingfähig, aber anspruchsvoll

Zu den jüngsten Entwicklungen zählen Kartonverpackungen, die komplett ohne Leim auskommen sowie Karton-Monofolie-Hybridlösungen, wodurch sich der Kunststoffeinsatz deutlich minimiert. Hinzu kommt ein intelligentes Verpackungsdesign, das zu einem geringeren Volumen beiträgt. So können mehr und auch leichtere Packungen gestapelt, gelagert und transportiert werden, was den Energiebedarf für Transport und Kühlung reduziert.

In Bezug auf Nachhaltigkeit sind vor allem Laminate problematisch, da sie schwer oder gar nicht zu trennen sind. Somit lassen sie sich auch nicht wiederverwerten. Als Alternative stehen PP- und PE-basierte Mono-Materialien oder papierbasierte Packstoffe hoch im Kurs. Ihnen wird eine bessere Recyclingfähigkeit nachgesagt. Sie eignen sich etwa für die Herstellung von Standbodenbeuteln mit oder ohne Wiederverschluss für süße wie herzhafte Snacks. Allerdings sind sie während des Verpackungsprozesses herausfordernder als konventionelle Folienstrukturen. Sie reißen leichter, lassen sich schwieriger siegeln oder verfügen über schlechtere Falteigenschaften. Gefordert sind deshalb technologische Anpassungen, die Süßwarenproduzenten durch vorhandene Nachrüstoptionen per Plug-and-Play an ihren Anlagen vornehmen können. So können sie unkompliziert zwischen herkömmlichen und recycelbaren Folien wechseln.

Nahtloser Wechsel hin zu nachhaltigen Verpackungen

Mit einer auf das Packmittel angepassten Geometrie neuer Formschultern besteht beispielsweise keine Gefahr mehr, dass Papier bei der Bildung eines Schlauchbeutels knittert oder gar reißt. Besucher können auf der Zulieferermesse Schlauchbeutelmaschinen und Kartonierer live im Einsatz erleben, die in Kombination eine Erst- und Zweitverpackung von Schokoladenriegeln mittels papierbasierter Materialien ermöglichen. Das Formen der Schachteln erfolgt dabei ohne die Verwendung von Heißleim. Ein spannendes Thema ist auf dem Messegelände auch der Einsatz neuer Technologien, welche die Quersiegelung per Ultraschall erlauben. Die Siegelung eignet sich insbesondere für recycelbare Schlauchbeutel aus Monofolien oder papierbasierten Folien. So gelingt Süßwarenproduzenten ein nahtloser Wechsel hin zu nachhaltigen Verpackungen bei bestmöglichem Produktschutz.

Verpackungen begleiten Süßwaren und Snacks entlang der gesamten Logistikkette. Sie bewahren die Form, Farbe und Haptik der Produkte. Am Point-of-Sale stehlen recyclingfähige und ressourcenschonende Verpackungen konventionellen Konzepten zunehmend die Show. Die Aussteller der Prosweets reagieren auf diesen Trend nicht nur mit Lösungen, die den Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht werden, sondern das verpackte Produkt auch optimal schützen, um so die Lebensmittelverluste auf ein Minimum zu reduzieren.

Lösungen im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung

Etwa ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel geht verloren. Die Verluste finden auf allen Stufen der Wertschöpfungskette statt und sind zu einem großen Teil auf Verderb zurückzuführen. Allein in der EU werden jährlich rund 59 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Dies entspricht 131 Kilogramm pro Person. Verpackungen spielen eine wichtige Rolle bei der Lösung dieses Problems. Sie tragen dazu bei, die Umweltauswirkungen der Lebensmittelindustrie zu verringern, indem sie die Produkte vor Transportschäden schützen, eine sichere Lieferung an die Verbraucher gewährleisten und die Haltbarkeit verlängern.

Die Verpackung ist durchschnittlich nur für etwa drei bis 3,5 Prozent der Klimawirkung eines Lebensmittels verantwortlich. Die restlichen 97 Prozent stammen aus der Produktion, dem Transport sowie der Entsorgung von Lebensmittelresten. Zu diesem Ergebnis kommt das Forschungsprojekt „Stop Waste - Save Food", welches die Umweltwirkung von verpackten Lebensmitteln verglichen hat. Bedarfsgerechte Single-Serve-Verpackungen sind eine weitere Option, um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Sie lassen sich jedoch nur realisieren, wenn sie ohne Qualitätsabstriche befüllt werden können. Mit neuen Technologien unterstützen die Verpackungsmaschinenbauer die Süßwaren- und Snackproduzenten dabei, sich auf diese Marktbedingungen vorzubereiten und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Schonendes Handling schützt vor Bruch

Dafür sorgen unter anderem Pick-and-Place-Roboter, die in den Verpackungslinien im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung eine immer wichtigere Rolle spielen. Sie greifen die Süßwaren und setzen sie millimetergenau in Trays, Kartons oder Tiefziehverpackungen ab. Ein durchgehend behutsames Handling und Portionieren sind gerade bei der Verarbeitung so empfindlicher Produkte wie Kekse oder Cracker unerlässlich, um diese vor mechanischem Stress und Bruch zu schützen. Somit lässt sich der Verlust minimieren. Intelligente Pick-und-Place-Technologie und besonders schonend arbeitende Zuführmodule sorgen für ein kontinuierliches Eintakten der Produkte selbst bei höchster Geschwindigkeit und tragen so zu einem zuverlässigen Prozess bei. Denn letztlich hat praktisch jeder ungeplante Stopp zur Folge, dass die ausgeschleusten Produkte nicht mehr zu verkaufen sind.Mit Blick auf die Prosweets Cologne zeigt sich: Nachhaltigkeit endet nicht bei umweltschonenden Materialien.

Prosweets Cologne mit hochkarätigem Fachprogramm

Mit einem hochkarätigen Fachprogramm auf der Expert Stage und „Sweet Week -Talks & Tasting"-Bühne präsentiert die Messe Lösungsansätze und zukunftsorientierte Best-Practice-Beispiele für aktuelle Herausforderungen der Branche wie steigende Rohstoff- und Energiepreise, hoher Personalaufwand, Fachkräftemangel und eine schleppende Digitalisierung der Produktionsprozesse. Erstmalig wird der „Sweets & Snacks Production Summit" organisierte, der Produktionsleitern, Geschäftsführern und Inhabern der auf der ISM ausstellenden Produktionsteams mit der Zulieferindustrie gezielt zusammenbringt. Dort werden erstklassige Best-Practice-Beispiele zum Einsatz von KI-Tools für eine kosteneffiziente und zukunftssichere Produktion dargestellt. Hinzu kommen dreiminütige Pitch-Sessions der Aussteller der Prosweets Cologne mit einem anschließenden Matchmaking-Forum in der Networking-Area, um konkrete Lösungen und Geschäftsbeziehungen zu fördern.

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