Der Maschinen- und Anlagenbauer Gea und Believer Meats, Hersteller von kultiviertem Fleisch, haben eine strategische Partnerschaft geschlossen. Sie wollen gemeinsam Technologien und Verfahren entwickeln, um die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Produktion von kultiviertem Fleisch zu steigern. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Verbesserung von Effizienz, Leistung und Umweltfreundlichkeit in der Produktion.
Die skalierbare Zellkultivierungstechnologie zeichnet sich durch Sicherheit, Gesundheit und Geschmack aus. Dafür muss kein Tier mehr geschlachtet werden. Derzeit errichtet das Unternehmen in Wilson, North Carolina, die größte Produktionsanlage für kultiviertes Fleisch weltweit, inklusive einem Innovationszentrum und einer Verkostungsküche. Mit einer jährlichen Produktionskapazität von mindestens 12.000 Tonnen kultiviertem Hähnchenfleisch soll die Anlage Anfang 2025 in Betrieb gehen. Weitere Fleischvarianten sollen folgen.
Zellkultivierung senkt Umweltauswirkungen
Durch die Zusammenarbeit können Fortschritte in Bereichen wie Bioreaktortechnologie, Perfusionssysteme und Medienverjüngung erzielt werden. Ein wesentliches Ziel ist die Minimierung der Umweltauswirkungen, unter anderem durch einen gesenkten Wasser- und Energieverbrauch sowie durch Kreislaufwirtschaftskonzepte wie die Nutzung von Abfallströmen. Darüber hinaus planen beide Partner, die Produktionskosten zu senken, den Technologietransfer zu beschleunigen und die Skalierung zu erleichtern, um Zuchtfleisch erschwinglicher und breiter verfügbar zu machen.
Maßgeschneiderte Bioreaktoren erhöhen Erträge
Gea wird für Believer Meats geeignete Bioreaktoren entwickeln und betreiben, die hohe Zelldichten und größtmögliche Ausbeuten ermöglichen. Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit ist die Verbesserung des zentrifugenbasierten Perfusionsprozesses und der Medienerneuerung bei Believer Meats für die eigenen Zelllinien. Diese Verfahren steigern die Zellleistung. Bei gleichzeitiger Einsparung von Wasser und Nährstoffen können dadurch die Produktionskosten gesenkt werden. So lassen sich wachstumshemmende Nebenprodukte der Zellen eliminieren. Medien können wiederverwendet werden. Darüber hinaus werden beide Unternehmen gemeinsam an weiteren Prozessverbesserungen, der Optimierung von Anlagen und der Skalierung von Neuentwicklungen arbeiten, um die industrielle Produktion von kultiviertem Fleisch voranzutreiben.
Gustavo Burger, CEO von Believer Meats, betont, dass sein Unternehmen die größten Herausforderungen bei der Skalierung angehe. Mit Gea an der Seite könne der nächste Meilenstein, nämlich die Entwicklung neuartiger Technologien für eine kosteneffiziente Produktion von kultiviertem Fleisch ermöglicht werden. Er fügt hinzu: „Diese Partnerschaft steigert unsere Effizienz und Nachhaltigkeit, beides zentrale Ziele für Believer Meats. Wir stehen am Anfang einer völlig neuen Ära und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Gea.“
Gea und Meat Believers setzen auf Zellkultivierung in der Fleischproduktion
„Bis 2050 werden voraussichtlich zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben. Um sie zu ernähren, müssen wir mehr mit weniger Ressourcen produzieren“, erklärt Stefan Klebert, CEO von Gea. „Wie Believer Meats sind auch wir überzeugt, dass die Zellkultivierung die Zukunft der Fleischproduktion prägen wird.“ Die zwei Unternehmen wollen die Branche für kultiviertes Fleisch nachhaltig voranbringen und die Voraussetzungen für eine Produktion im industriellen Maßstab schaffen. Dazu planen sie, gemeinsame Unternehmungen zu gründen. So sollen Synergien genutzt, die Marktdurchdringung vergrößert und das globale Marktwachstum beschleunigt werden.
