Alle zwei Jahre zeichnet die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe Unternehmen aus, die sich besonders vorbildlich um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz verdient gemacht haben. Im Rahmen der Arbeitsschutztagung im November 2024 hat die BGN daher den Präventionspreis für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz verliehen. Sieben Betriebe wurden 2024 geehrt. Prämiert wurden Arbeitsschutzmaßnahmen, die auch anderen Betrieben als Anregung und Motivation für sicheres und gesundes Arbeiten dienen können. Gleich drei Unternehmen aus der Milchwirtschaft wurden für ihre überzeugenden Konzepte zum Arbeits- und Gesundheitsschutz ausgezeichnet.
Drei Molkereibetriebe werden von der BGN für nachhaltige Arbeitsschutzmaßnahmen geehrt
Seit Jahren entwickelt Milupa nachhaltige Maßnahmen im Arbeitsschutz und motiviert so die Beschäftigten immer wieder aufs Neue. Im Jahr 2024 wurde die neue Milupa-Kommunikationskampagne zur „Vision Zero“ mit dem Präventionspreis gewürdigt.
Das Deutsche Milchkontor in Zeven überzeugte die Jury mit selbst produzierten Unterweisungsvideos. Für die Leiharbeiter unterschiedlicher Nationalitäten zeigen die kurzen, humorvollen Videoclips typische Situationen im Betrieb, was man falsch machen kann und was man richtig machen muss.
Eine technische Lösung für die Reinigung von Schleifleitungen in einem Hochregallager fand die Molkerei Ammerland in Wiefelstede. Die in Bodennähe verlegten Stromschienen, die die Regalbediengeräte mit Strom versorgen, mussten regelmäßig von Hand vom Abriebstaub gereinigt werden, bei Ammerland auf einer Länge von 4,5 Kilometern. Für die Mitarbeiter war dies unter Staubmasken, in sauerstoffarmer Atmosphäre und bei einer Temperatur von 6,5 Grad Celsius sehr anstrengend. Heute erledigt diese Arbeit ein selbst konstruiertes mobiles Gerät mit abgesaugten Reinigungsbürsten. „Clever gelöst“, befand die Jury und verlieh Ammerland den BGN-Präventionspreis für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.
Hanseatische Brauerei Rostock verhindert mit einfachen Werkzeuganpassungen Handverletzungen
Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Hanseatische Brauerei Rostock für Anpassungen an Gelenkhakenschlüsseln für Rohrverschraubungen, mit denen die Gefahr von Handverletzungen beim Anziehen oder plötzlichen Lösen von Muttern vermieden wird.
Drei Backwarenhersteller gehören zu den Gewinnern des BGN-Präventionspreises 2024
Conditorei Coppenrath & Wiese in Mettingen überzeugte mit Maßnahmen zur umfassenden Neugestaltung der Verkehrswege im Bereich der Werksparkplätze und -zufahrten. Mit großem Aufwand wurden die Wege für Lkw, Pkw, Zweiräder und Fußgänger neu geordnet und gestaltet. Die vielfältigen Aktivitäten zur sicheren Gestaltung der Wege beschränken sich nicht nur auf das Werksgelände, sondern auch auf gemeindeeigenem Grund.
Der Kekshersteller Bahlsen hat sich in seinem Werk in Varel einer Herausforderung gestellt. Hier müssen regelmäßig tonnenschwere Teigformmaschinen zum Waschplatz und wieder zurück zur Produktionslinie transportiert werden. Das bedeutet Rangieren auf engstem Raum und erschwert durch einen fettigen und feuchten, rutschigen Boden. Nach unbefriedigenden Versuchen mit Handhubwagen und den üblichen Zieh- und Schiebehilfen werden nun Mover, kleine Raupenfahrzeuge, als Rangierhilfe eingesetzt. Ein solcher Mover wurde nun mit einer speziellen, in der eigenen Werkstatt gefertigten Anhängerkupplung ausgerüstet und so den betrieblichen Erfordernissen angepasst. So können die 3,5 Tonnen schweren Maschinen sicher und problemlos auf engstem Raum transportiert werden.
Burger Knäcke gehört zu den Gewinnern des diesjährigen Präventionspreises für eine neue Federklappe für den sicheren Bandübergang. Mit einem einfachen Trick ist es gelungen, eine Zuführstelle am Übergang zweier Transportbänder für Knäckebrotscheiben abzusichern. An dieser Stelle muss gelegentlich auf die Brotscheiben zugegriffen werden, um Störungen zu vermeiden. Ein Blech ermöglicht nun den Transport der hochkant stehenden Brotscheiben über die bisherige Einzugsstelle hinweg. Wird in den gefährlichen Spalt zwischen den Förderbändern gegriffen, klappt das Blech nach unten, so dass der Spalt zwischen den Förderbändern vergrößert und Handverletzungen vermieden werden.