Neues Kostensenkungsprogramm soll bis 2027 2,5 Milliarden Franken einsparen
Nestlé erzielt 2024 einen Umsatz von über 91 Milliarden Franken
Freitag, 14. Februar 2025
| Redaktion
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Laurent Freixe, CEO von Nestlé
CEO Laurent Freixe, Bild: Nestlé

Nestlé hat im Jahr 2024 einen Gesamtumsatz von 91,4 Milliarden Schweizer Franken erzielt. Dies entspricht einem Rückgang von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser ist  unter anderem auf negative Währungseffekte und eine schwache Konsumnachfrage in vielen Märkten zurückzuführen. Das organische Wachstum belief sich auf 2,2 Prozent. Die Preisanpassungen betrugen 1,5 Prozent, was auf den Rückgang der Inflation in den meisten Kategorien nach zwei Jahren mit hohen Inputkosten und Preiserhöhungen geschuldet ist. Darüber hinaus führten Maßnahmen zum Lagerabbau bei Kunden in der zweiten Jahreshälfte zu einem Rückgang des internen Realwachstums um rund 20 Basispunkte für das Gesamtjahr. 

Nach Regionen betrachtet wurde das organische Wachstum von den Schwellenländern und Europa getragen, die zusammen den Rückgang in Nordamerika mehr als ausgleichen konnten. In den Industrieländern betrug das organische Wachstum 1,2 Prozent, mit positiven Preisanpassungen und einem positiven internen Realwachstum. In den aufstrebenden Märkten betrug das organische Wachstum 3,7 Prozent, angeführt von Preisanpassungen und einem positiven internen Realwachstum. 

Organisches Umsatzwachstum von Nestlé nach Produktekategorien

Das organische Wachstum nach Produktekategorien entwickelte sich wie folgt: 

  • Kaffee leistete mit einem Anstieg im mittleren einstelligen Bereich den größten Wachstumsbeitrag.
  • Der Umsatz von Süßwaren stieg im mittleren einstelligen Bereich. 
  • Produkte für Heimtiere wuchsen im niedrigen einstelligen Bereich.
  • Nestlé Health Science erzielte ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich, mit einem zweistelligen Wachstum in der zweiten Jahreshälfte. 
  • Wasserprodukte wuchsen im niedrigen einstelligen Bereich. 
  • Der Umsatz mit Säuglings- und Kleinkindernahrung stieg im niedrigen einstelligen Bereich.
  • Milchprodukte verzeichneten ein negatives Wachstum, da der Rückgang bei Kaffeeweissern und ungekühlten Milchprodukten das Wachstum bei Milchprodukten beeinträchtigte.
  • Kulinarikprodukte verbuchten ein negatives Wachstum. 

Betriebsergebnis und Bruttogewinn unter Vorjahr

Das zugrunde liegende operative Ergebnis betrug 15,7 Milliarden Schweizer Franken, was einem Rückgang von 2,2 Prozent auf ausgewiesener Basis und einem Anstieg von 1,3 Prozent zu konstanten Wechselkursen entspricht. Die Restrukturierungskosten und sonstigen Nettoaufwendungen beliefen sich auf 1,1 Milliarden Franken gegenüber 1,5 Milliarden Franken im Vorjahr. Hierbei ist der Rückgang hauptsächlich auf geringere Restrukturierungskosten zurückzuführen. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 0,8 Prozent auf 14,6 Milliarden Franken. Der Bruttogewinn blieb unverändert bei 42,7 Milliarden Franken. Der prozentuale Anteil der Forschungs- und Entwicklungskosten am Umsatz blieb mit 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr unverändert. 

Laurent Freixe, CEO von Nestlé, kommentierte das Jahresergebnis: „In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mit verhaltener Konsumstimmung haben wir 2024 ein solides Ergebnis erzielt, das unserem aktualisierten Ausblick entspricht. Das organische Wachstum betrug 2,2 Prozent, mit einer Rückkehr zu einem positiven internen Realwachstum von 0,8 Prozent, wobei sich beide im zweiten Halbjahr beschleunigt haben. [..] Wir haben einen klaren Aktionsplan, um unsere Leistung zu beschleunigen und uns für die Zukunft aufzustellen. Die Steigerung der Investitionen zur Wachstumsförderung steht dabei an vorderster Stelle.“

Nestlé setzt auf KI und Automatisierung im Einkaufs- und Lieferantenmanagement

Zusätzlich zu den bestehenden Kostensenkungsinitiativen hat Nestlé im November 2024 ein neues dreijähriges Kostensenkungsprogramm mit dem Namen „Fuel for Growth“ angekündigt. Bis Ende 2027 sollen jährliche Kosteneinsparungen von 2,5 Milliarden Franken erzielt werden. Diese sollen zur Finanzierung der verstärkten Wachstumsinvestitionen eingesetzt werden. Rund drei Viertel der gesamten Einsparungen von „Fuel for Growth“ werden im Einkauf erzielt. Die restlichen Einsparungen werden durch operative Effizienzsteigerungen und kommerzielle Investitionen erzielt. Im Einkauf sollen die größten Einsparungen durch KI-gestütztes Einkaufs- und Lieferantenmanagement, die Konsolidierung und Bündelung von Ausgaben sowie die Ausweitung und Automatisierung der elektronischen Beschaffung realisiert werden. Zu den wichtigsten Initiativen im Bereich betriebliche Effizienz und kommerzielle Investitionen gehören die Umgestaltung von Betriebsmodellen sowie Möglichkeiten in Produktion und Logistik. Es wird erwartet, dass die Einsparungen im Einkauf und bei den kommerziellen Investitionen mit begrenzten Kosten verbunden sind. Betriebliche Effizienzsteigerungen sind in der Regel mit einmaligen Kosten verbunden, die etwa doppelt so hoch sind wie die jährlichen Einsparungen. 

Nestlé-Ausblick 2025 unverändert 

Der Ausblick für das Gesamtjahr 2025 bleibt unverändert, da die beschleunigte Umsetzung der Kosteneinsparungen die jüngsten Preiserhöhungen bei wichtigen Rohstoffen ausgleicht. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich das organische Umsatzwachstum gegenüber 2024 im Laufe des Jahres verbessern wird, da die Wachstumspläne weiter umgesetzt werden.

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