Gea investiert 18 Millionen Euro in amerikanisches Technologiezentrum für alternative Proteine

Spatenstich erfolgt im Frühjahr 2024, Eröffnung für 2025 geplant

Gea Technologiezentrum für alternative Proteine

Der Anlagenbauer Gea investiert 18 Millionen Euro in ein Technologiezentrum für alternative Proteine im US-Bundesstaat Wisconsin. In dem neuen Foodtech-Hub werden Lebensmittel auf pflanzlicher, mikrobieller oder zellulärer Basis pilotiert. Gea-Technologien und ein Team von Biotechnologen bilden die Grundlage für die Skalierung von New Food für die industrielle Produktion, die in den USA zunehmend nachgefragt wird. Der erste Spatenstich für den neuen Gea Campus in Janesville ist für das Frühjahr 2024 geplant. Ein Jahr später folgt die Eröffnung. Die USA gehören zu den Nationen, die die Entwicklung nachhaltiger Ernährungsoptionen durch wohlwollende Regulierung und Offenheit für Foodtech-Innovationen fördern. So hat die Food and Drug Administration als zuständige Behörde bereits 2022 die Kultivierung von Hühnerfleisch zugelassen und 2023 die Unbedenklichkeit von präzisionsfermentierten Milchproteinen in Lebensmitteln bestätigt.

„In Sachen industrielle Produktion steht der Markt noch am Anfang. Gea schließt mit dem New-Food-Zentrum eine Lücke in der Innovationslandschaft, in dem wir die Weiterentwicklung komplementärer Proteine technologisch voranbringen“, sagt Dr. Reimar Gutte, Senior Vice President Liquid and Fermentation Technologies, der den Bereich New Food bei Gea verantwortet.

Hoher Bedarf an Scale-up-Anlagen für alternative Proteine in den USA

„Die meisten New-Food-Unternehmen sind in Nordamerika angesiedelt. Zudem fließt auch ein Großteil der Investitionen in alternative Proteine dorthin. Skalierungsanlagen wie unsere werden dringend benötigt“, ergänzt Arpad Csay, der die New-Food-Aktivitäten von Gea in Nordamerika leitet. „Wir stellen in Janesville eine Gea-Plattform zur Verfügung, die Herstellern Skalierungs- und Testarbeit erlaubt, ohne in eigene, kapitalintensive Infrastruktur investieren zu müssen. So helfen wir, die Skalierungshürden zu überwinden und beschleunigen die Entwicklung der Branche.“

Biologisierung der Lebensmittelindustrie erfordert Ausbildung in alternativen Proteinen

Neben der Erprobung und Validierung von Prozessen will der Maschinenbauer in dem 10.000 Quadratmeter großen Gebäude auch die Qualifizierung von Fachkräften im Bereich Biotechnologie vorantreiben. Angeschlossen an den Gea-Standort für Homogenisatoren, Separatoren, Pumpen und Ventile, der im Dezember 2023 eröffnet wird, sollen die New-Food-Experten den Wissensaustausch mit anderen Disziplinen stärken. Mit diesem Projekt investiert Gea bereits in seinen zweiten New-Food-Hub, der Produktneuheiten auf dem Weg vom Labor in die kommerzielle Produktion voranbringt. Im Juni 2023 hatte das Unternehmen sein Technologiezentrum in Hildesheim mit den Schwerpunkten Zellkultivierung und Fermentation eröffnet.

New Food als Wachstumstreiber für Gea und die Lebensmittelindustrie

Gea sieht sich als Vorreiter der New Food-Bewegung, die sich den Herausforderungen der Megatrends Klimawandel, Lebensmittelsicherheit und -ethik sowie gesunde Ernährung stellt. Deshalb hat das Unternehmen New Food als einen der Wachstumshebel seiner Strategie „Mission 26“ identifiziert. Eine Business Line arbeitet an Technologien und kompletten Produktionslinien für mikrobiell oder in Bioreaktoren kultivierte Proteine, Lebensmittel auf Pflanzen- oder Pilzbasis sowie neuartige Hybride, die pflanzliche Produkte mit biotechnologisch hergestellten Proteinen kombinieren.

Gea Kompetenzzentren für neuartige Lebensmittel

Das New Food Technology Center in Janesville wird eine komplette Prozesslinie beherbergen. Dazu gehören die multifunktionale Fermenter bzw. Bioreaktoren sowie Anlagen zum High-Shear-Mischen, zum Sterilisieren, zur Homogenisierung, zur Zellseparation und zum Filtrieren. Das Innovationszentrum ergänzt die Kompetenzzentren im Bereich New Food wie die vollständige Pilotlinie in Hildesheim sowie die Technologiezentren für Bioreaktoren in Skanderborg in Dänemark, für Zellseparation in Oelde und für pflanzliche Nahrungsmittel in Bakel in den Niederlanden.
 

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