Auftragseingänge im Maschinen- und Anlagenbau im Juli 2024 nur noch einstellig rückläufig
Montag, 02. September 2024
| Redaktion
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Dr. Ralph Wiechers
Dr. Ralph Wiechers kommentiert die Auftragszahlen für Juli 2024, Bild: VDMA

Erstmals seit Oktober letzten Jahres ist der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau im Juli im Vergleich zum Vorjahr nur noch einstellig zurückgegangen. Das Auftragsminus von real fünf Prozent ist allerdings kein Zeichen für eine Trendwende, denn auch der Vorjahresmonat hatte nur ein mageres Ordervolumen erreicht. „Die Messlatte lag angesichts dieser schwachen Basis nicht allzu hoch“, erläutert VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.

Im Juli lagen die Bestellungen aus dem In- und Ausland um jeweils fünf Prozent unter dem Vorjahreswert, wobei die Bestellungen aus den Euro-Ländern um sechs Prozent und aus den Nicht-Euro-Ländern um vier Prozent zurückgingen. „Zwar blieb der Branche sowohl zum Vorjahr als auch im Verlauf ein abermals heftiger Orderrückgang erspart. Jedoch bleibt die Auftragslage im Maschinen- und Anlagenbau insgesamt unbefriedigend, es fehlt an einer Initialzündung für neue Bestellungen. Leider sehen wir dafür weder in der Weltwirtschaft noch im Inland echte Anzeichen“, erläutert Dr. Wiechers.

Maschinen- und Anlagenbau mit deutlichem Rückgang im Dreimonatsvergleich

In dem weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich Mai bis Juli 2024 gingen die Bestellungen real um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Aus dem Inland kamen 22 Prozent weniger Bestellungen, aus dem Ausland zehn Prozent weniger. Dabei blieben sowohl die Euroländer als auch die Nicht-Euroländer um jeweils zehn Prozent unter ihrem Vorjahresniveau.

Schwache Entwicklung der Maschinenexporte im ersten Halbjahr 2024

Vor kurzem hatte der VDMA bereits die Exportzahlen für den Zeitraum Januar bis Juni 2024 veröffentlicht. Demnach mussten die Unternehmen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus im ersten Halbjahr deutliche Einbußen auf den Auslandsmärkten hinnehmen. Die Exporte sanken laut amtlicher Statistik nominal um 4,8 Prozent auf 100,6 Milliarden Euro. Preisbereinigt gingen die Maschinenexporte um sieben Prozent zurück. „Die rückläufigen Exportzahlen überraschen nicht, angesichts der anhaltend schwachen Industriekonjunktur weltweit, ungelöster geopolitischer Verwerfungen und tiefgreifender struktureller Herausforderungen. Besonders die schwache Nachfrage aus Europa und China sowie nachlassende Impulse aus den USA belasten die deutschen Maschinenexporte“, kommentiert Dr. Ralph Wiechers die Zahlen.
 

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