Dominanz des F&B-Sektors in Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien
RS-Branchenreport analysiert Getränke- und Lebensmittelmarkt in EMEA
Mittwoch, 28. August 2024
| Redaktion
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Lebensmittelproduktion
Der Branchenreport beleuchtet Auswirkung des Zwangs zur Einhaltung immer strengerer Vorschriften und der Notwendigkeit nachhaltige energieeffizientere Prozesse zu gestalten bis hin zum Einfluss der Nutzung von Automatisierung und Technologie, Bild: LMV-online.de / Susanne Woggon

RS, ein Anbieter von Produkt- und Servicelösungen für Industriekunden, hat einen Bericht über die aktuelle Situation in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie veröffentlicht. In Kooperation mit der unabhängigen Forschungsagentur „We Live Context“ und basierend auf umfangreichen Recherchen und Interviews mit Unternehmen in der gesamten EMEA-Region beleuchtet der Bericht die Herausforderungen und Chancen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Die Themen reichen von den Auswirkungen der Notwendigkeit, immer strengere Vorschriften einzuhalten, über die Notwendigkeit, nachhaltige und energieeffizientere Prozesse zu entwickeln, bis hin zu den Auswirkungen des Einsatzes von Automatisierung und Technologie, um flexibel und fortschrittlich zu bleiben.

Trotz der Stabilisierung der Bevölkerungszahlen in Europa wird die Weltbevölkerung bis 2050 von heute rund acht Milliarden auf 9,7 Milliarden Menschen anwachsen. Das bedeutet, dass die weltweite Nachfrage nach Nahrungsmitteln bis 2050 um 50 Prozent steigen wird. Daraus ergeben sich große Chancen für die rund 278.000 Lebensmittel- und Getränkeunternehmen, die derzeit in der EU und Großbritannien tätig sind. Der Lebensmittelmarkt wird zu drei Vierteln von den Teilsektoren Fleisch, Milchprodukte, Getränke und Backwaren geprägt.

Vier Länder dominieren Lebensmittelmarkt in der EMEA-Region

In Frankreich und Italien sind jeweils rund 20 Prozent aller F&B-Unternehmen in der EMEA-Region ansässig. Gemessen an der Wertschöpfung sind Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien die vier größten Erzeugerländer in Europa. Auf sie gehen 58 Prozent des gesamten Marktwertes zurück. Die führenden Märkte in Europa zeichnen sich durch die Dominanz weniger großer Unternehmen aus. Erhebliches Wachstumspotenzial besteht in anderen europäischen Ländern sowie im Mittleren Osten und im asiatisch-pazifischen Raum. 65.494 Unternehmen sind nicht in Frankreich, Deutschland oder Spanien ansässig, das sind 23 Prozent der F&B-Unternehmen in EMEA. Mit 322 Milliarden Euro erwirtschaften sie 28 Prozent des Gesamtumsatzes in der Region. Polen, die Tschechische Republik, die Niederlande und Belgien bilden hier mit einem Anteil von 70 Prozent eine starke Hauptgruppe. James Bullion, EMEA Industry Sector Director, RS Group, zieht daraus folgenden Schluss: „Aus der Möglichkeit für Innovationen und aus der Einführung neuer Technologien sowie durch den Gewinn von Marktanteilen der etablierten Akteure in den führenden Ländern, ergibt sich in den kommenden Jahren ein erhebliches Wachstumspotenzial in den entsprechenden Märkten in Europa, dem Nahen Osten und im asiatisch-pazifischen Raum."

Regulierung, Effizienz und Qualität als Schlüsselthemen für die Zukunft

Der Report zeigt auch, inwieweit ein unsicheres regulatorisches Umfeld die F&B-Unternehmen vor Herausforderungen stellt. Sie müssen sich den Anforderungen des Gesundheitsschutzes anpassen und sicherstellen, dass sie die Anforderungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und anderer Aufsichtsbehörden erfüllen. Parallel dazu entwickelt sich eine ESG-Landschaft, in der hoch strukturierte Governance-Rahmen die wichtigsten Anforderungen für alle Stakeholder definieren. Daraus ergeben sich Anforderungen an F&B-Produzenten, die erfüllt werden müssen, um Lieferant zu werden.

Ähnlich gravierend sind die Auswirkungen des Themas Effizienzsteigerung. Durch hohen Kostendruck müssen Unternehmen mit weniger Ressourcen produktiver arbeiten. Dies trifft vor allem angesichts des jüngsten Anstiegs der Energiepreise und der Rohstoffkosten zu. Der Bericht untersucht, wie der Einsatz intelligenter digitaler Technologien dazu beitragen kann, die Produktionskapazität zu steigern, den Maschinenpark wirtschaftlicher zu warten und Arbeitskräfte so effizient wie möglich einzusetzen. Höhere Effizienz kann auch zur Förderung der Nachhaltigkeit beitragen, wenn durch die Rationalisierung von Produktionsprozessen Verpackungsabfälle überwacht und reduziert werden. Und nicht zuletzt spielen Bezugsquellen eine wichtige Rolle. Um ein konstantes Qualitätsniveau zu halten, müssen Unternehmen sicher sein, dass sie die richtigen Artikel zuverlässig beschaffen können. Nur so können die Bemühungen der Unternehmen erfolgreich sein, Materialien und Maschinen einzusetzen, die saubere und hygienische Umgebungen sicherstellen und die Leistung verbessern. „F&B-Unternehmen haben mit einer Reihe von Herausforderungen zu kämpfen, von regulatorischen Anforderungen über Auflagen im Rahmen der Compliance und ESG-Berichterstattung bis hin zur Schaffung effizienterer, nachhaltigerer und agilerer Abläufe. Hinzu kommt das Bestreben, die Qualität zu verbessern und neue Produkte zu entwickeln", so Bullion abschließend. „Modernste Technologie bietet neue Möglichkeiten, diese Fragen anzugehen. Und so werden die Unternehmen, die sich dem digitalen Wandel stellen, in Zukunft erfolgreich sein."
 

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