USA bauen Position als wichtigster Exportmarkt leicht aus
Maschinenexporte verzeichnen schwaches erstes Halbjahr 2024
Mittwoch, 21. August 2024
| Redaktion
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Exporte
Die Ausfuhren im Maschinen- und Anlagenbau liegen im ersten Halbjahr nominal um 4,8 Prozent niedriger als im Vorjahr, Bild: © XtravaganT - Fotolia.com

Die Unternehmen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus mussten im ersten Halbjahr 2024 deutliche Einbußen auf den Auslandsmärkten hinnehmen. Nach Angaben der amtlichen Statistik sanken die Exporte nominal um 4,8 Prozent auf 100,6 Milliarden Euro. Preisbereinigt gingen die Maschinenausfuhren um sieben Prozent zurück. „Die rückläufigen Exportzahlen überraschen nicht, angesichts der anhaltend schwachen Industriekonjunktur weltweit, ungelöster geopolitischer Verwerfungen und tiefgreifender struktureller Herausforderungen. Besonders die schwache Nachfrage aus Europa und China sowie nachlassende Impulse aus den USA belasten die deutschen Maschinenexporte“, kommentiert VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers die Zahlen. 

Starke Rückgänge der Maschinenexporte in Europa, Lichtblicke in Mexiko und Indien

Im ersten Halbjahr gingen die Maschinenexporte in die Länder der Europäischen Union um 8,4 Prozent zurück. Besonders stark waren die Rückgänge in Italien mit minus 15,7 Prozent, in Tschechien mit minus 12,2 Prozent und in Österreich mit minus elf Prozent. Positiv entwickelten sich dagegen die Exporte in die Wachstumsmärkte Mexiko und Indien. Die Lieferungen nach Mexiko stiegen im ersten Halbjahr um 24,6 Prozent, nach Indien um fünf Prozent. „Der Handel mit Mexiko wird durch die geografische Nähe zu den USA und das USMCA-Freihandelsabkommen sowie durch die dortigen Standortbedingungen beflügelt. In Indien tragen das starke Wirtschaftswachstum und staatliche Anreizprogramme zur steigenden Nachfrage nach deutschen Maschinen bei“, erläutert Dr. Wiechers. Auch die Exporte nach Ungarn und in die Republik Korea entwickelten sich mit jeweils plus drei Prozent positiv.

Exporte in die USA verzeichnen Exportanteil von 14 Prozent

Die Branchenexporte in die USA und nach Großbritannien bewegten sich im ersten Halbjahr mit jeweils plus 0,7 Prozent seitwärts, allerdings mit abnehmender Tendenz im Verlauf der sechs Monate. Mit einem Exportvolumen von gut 13,9 Milliarden Euro und einem Exportanteil von 13,8 Prozent im Zeitraum Januar bis Juni bleiben die USA dennoch der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt für den Maschinen- und Anlagenbau. Der Abstand zu China mit einem Exportvolumen von neun Milliarden Euro hat sich sogar noch vergrößert, da sich die deutschen Maschinenexporte in die Volksrepublik mit einem Halbjahresminus von 5,3 Prozent weiter abgeschwächt haben. „Mit China, nun aber auch den USA fallen wichtige Wachstumstreiber für die Auslandsnachfrage weg, und zwar nicht nur für den deutschen Maschinenbau, sondern weltweit. Es fehlt aktuell schlichtweg an einem breit angelegten, industriegetriebenen globalen Aufschwung“, resümiert Dr. Wiechers abschließend.
 

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