Update: Lebensmittelindustrie verbucht deutliches Absatzplus im April

Deutsche Ernährungsindustrie verzeichnet 2023 realen Umsatzverlust im In- und Ausland

Entwicklung der deutschen Lebensmittelindustrie bezüglich Umsatz und Export im April 2024

Der Branchenverband BVE hat die Jahreszahlen für 2023 veröffentlicht. Trotz erheblicher Herausforderungen konnte die deutsche Ernährungsindustrie ihre Stabilität und Anpassungsfähigkeit erneut unter Beweis stellen. Im April 2024 hat die deutsche Lebensmittelindustrie ein deutliches preisbereinigtes Umsatzplus von über acht Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet. Im Inland stiegen die Umsätze um 10,5 Prozent und erreichten damit ein zweistelliges Wachstum, im Auslandsgeschäft lag das Umsatzplus bei knapp fünf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Insgesamt setzten die Lebensmittelhersteller nominal 19,5 Milliarden Euro um. Damit übertrafen die Hersteller das Vorjahresergebnis nominal um mehr als acht Prozent.

Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Lebensmittelindustrie einen Umsatz von 12,5 Milliarden Euro und übertraf damit das Vorjahresergebnis nominal um knapp zehn Prozent. Die Auslandsumsätze erreichten sieben Milliarden Euro und stiegen damit nominal um gut sechs Prozent. Dabei stiegen die Exportpreise um knapp zwei Prozent, während die Erzeugerpreise im Inland gegenüber dem Vorjahresmonat um rund ein Prozent sanken. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich um fast sechs Prozent.

Preise für landwirtschaftlicher Produkte entwickeln sich unterschiedlich

Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte stiegen im April gegenüber dem Vormonat um knapp ein Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Preise um 0,4 Prozent, während sie im Vergleich zum „Vorkrisenniveau" Anfang 2020 immer noch um rund 35 Prozent höher lagen. Die Preise für pflanzliche Erzeugnisse stiegen im April gegenüber dem Vormonat um mehr als ein Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegen sie bei plus fünf Prozent. Besonders stark stiegen die Preise für Speisekartoffeln mit plus 54 Prozent sowie für Tomaten mit plus 42 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Produkte der tierischen Erzeugung verzeichneten im April ein minimales Plus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat und liegen im Vergleich zum Vorjahresmonat bei einem Minus von über zwei Prozent. Der Preis für Eier lag mit plus fünf Prozent über dem Preisniveau des Vorjahres, während das Preisniveau für Geflügel bei minus fünf Prozent lag. Im Vergleich zum „Vorkrisenniveau" stieg der Teilindex für pflanzliche Produkte mit einem Plus von knapp 45 Prozent deutlich stärker als der Teilindex für tierische Produkte mit rund 28 Prozent. Der FAO Food Price Index stagnierte im Juni mit 120,6 Punkten gegenüber dem Vormonat und liegt nun zwei Prozent unter dem Vorjahresniveau. Während der Subindex für Getreide mit minus drei Prozent und der Subindex für Fleisch mit minus 0,1 Prozent stagnierten, stiegen der Subindex für Öle um drei Prozent, der Subindex für Zucker um zwei Prozent und der Subindex für Milchprodukte um ein Prozent gegenüber dem Vormonat.

Geschäftserwartungen der Lebensmittelindustrie schwächt sich im Juni ab

Der monatlich veröffentlichte Ifo-Geschäftsklimaindex zeigt, dass die Sorge vor einer anhaltenden konjunkturellen Stagnation die Stimmung in der Lebensmittelindustrie belastet. Die jüngsten Daten zum Ifo-Geschäftsklimaindex zeigen für Juni eine Eintrübung der Stimmung nach zuvor guten Werten. Der Saldo für das Geschäftsklima sank um 6,3 Punkte und liegt mit 98,2 Punkten wieder unter der neutralen Marke von 100. Der Saldo für die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verschlechterte sich um 5,2 Punkte und liegt nun bei 102,2 Punkten. Der Saldo der Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate ist ebenfalls gesunken und liegt nun bei 94,1 Punkten: Die Hersteller mit negativen Geschäftserwartungen überwiegen die Hersteller mit positiven Erwartungen: 8,3 von 100 Befragten rechnen mit einer Verbesserung, 20,6 mit einer Verschlechterung.

Deutsche Ernährungsindustrie 2023: Realer Umsatzverlust im In- und Ausland

Der Gesamtumsatz der Branche erreichte 232,6 Milliarden Euro, was einem preisbereinigten Umsatzverlust von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Export sank preisbereinigt um 2,5 Prozent, während der Inlandsumsatz um 1,1 Prozent zurückging. Nominal stiegen die Umsätze im Ausland um 4,3 Prozent und im Inland um 7,7 Prozent. Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der BVE, betonte die Bedeutung der Branche für die deutsche Wirtschaft: „Die Ernährungsindustrie ist ein unverzichtbarer Pfeiler der deutschen Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze sowie die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln. Die ständig wachsenden Bürokratievorgaben gefährden allerdings die Attraktivität des Standorts Deutschland und unsere Wettbewerbsfähigkeit massiv. Es ist unerlässlich, dass wir unternehmerische Freiheit wahren und die Regulierungen auf ein sinnvolles Maß reduzieren, um weiterhin erfolgreich und innovativ zu bleiben."

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