
Laut dem aktuellen BVE-Konjunkturreport verzeichnete die deutsche Lebensmittelindustrie im Juli 2024 ein deutliches preisbereinigtes Absatzplus von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Inland stieg der Absatz um 6,5 Prozent. Im Auslandsgeschäft lag das Plus bei sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Insgesamt setzten die Hersteller von Nahrungsmitteln 19,9 Milliarden Euro um. Das waren nominal 7,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 12,7 Milliarden Euro. Sie erreichte damit ein nominales Plus von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis. Die Auslandsumsätze beliefen sich auf 7,2 Milliarden Euro und stiegen somit nominal um 10,3 Prozent. Die Ausfuhrpreise stiegen dabei um 3,1 Prozent, während die Inlandspreise auf dem Niveau des Vorjahresmonats blieben. Der um Kalender- und Saisoneinflüsse bereinigte Produktionsindex lag um 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Erster Rückgang der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte seit Oktober 2023
Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte sind im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent gesunken. Dies ist der erste Rückgang seit Oktober 2023. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Preise um 1,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau Anfang 2020 lagen sie immer noch rund 37 Prozent höher. Die Preise für pflanzliche Erzeugnisse sanken im Juli gegenüber dem Vormonat um ein Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegen sie um 2,7 Prozent höher. Erstmals seit Oktober 2023 sanken auch die Preise für Speisekartoffeln mit minus 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Dagegen erhöhten sich die Preise für Tafeläpfel im Vergleich zum Vormonat deutlich um 8,5 Prozent. Die Erzeugnisse der tierischen Erzeugung verzeichneten im Juli ein Minus von 0,5 Prozent zum Vormonat und lagen um 0,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Der Preisindex für Schweine fiel gegenüber dem Vormonat um 3,9 Prozent und gegenüber dem Vorjahr um 14,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau Anfang 2020 ist der Teilindex für pflanzliche Erzeugnisse mit einem Plus von knapp 49 Prozent deutlich stärker gestiegen als der Teilindex für tierische Erzeugnisse mit knapp 30 Prozent.
Der FAO Food Price Index stieg im September gegenüber dem Vormonat um drei Prozent auf 124,4 Punkte und liegt damit 2,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Während der Teilindex für Fleisch gegenüber dem Vormonat unverändert blieb, stieg der Teilindex für Getreide um 3,1 Prozent. Der Teilindex für Milcherzeugnisse stieg um 4,3 Prozent und der Teilindex für Öle um 4,6 Prozent. Auch der Teilindex für Zucker stieg gegenüber dem Vormonat um 10,4 Prozent.
Ausblick für die Lebensmittelindustrie: Ifo-Index leicht verbessert
Die Befürchtung einer anhaltenden konjunkturellen Stagnation hat die Stimmung in der Lebensmittelindustrie insgesamt negativ beeinflusst. Die jüngsten Daten des Ifo-Geschäftsklimaindex zeigen für September jedoch eine leichte Stimmungsaufhellung. Der Saldo des Geschäftsklimas stieg um 2,2 Punkte, liegt aber mit 96,2 Punkten weiterhin unter der neutralen Marke von 100 Punkten.
Der Saldo zur Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verbesserte sich um vier Punkte. Er erreicht 100,5 Punkte und liegt damit über der neutralen Marke. Auch der Saldo der Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate hat sich leicht verbessert. Er liegt nun bei 91,9 Punkten. Die Anzahl der Hersteller mit negativen Geschäftserwartungen überwiegt die Anzahl der Hersteller mit positiven Erwartungen. Rund elf von 100 Befragten rechnen mit einer Verbesserung, 27,3 mit einer Verschlechterung.
Konsumklima in Deutschland verbessert sich leicht
Die Stimmung der Verbraucher bleibt zu Jahresbeginn auf niedrigem Niveau. Dank gestiegener Einkommenserwartungen konnte sich das Konsumklima in Deutschland mit einem Plus von 6,6 Punkten im Vergleich zum Vormonat leicht erholen. Allerdings belasten insbesondere die Konjunktursorgen die Verbraucher mit einem Rückgang von minus 1,6 Punkten. Insgesamt steht das GFK-Konsumklima bei minus 18,6 Punkten. Für September wird ein Rückgang auf minus 22 Zähler prognostiziert. Im Vergleich zum Vormonat sanken im August 2024 sowohl die allgemeinen Verbraucherpreise als auch die Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke um 0,1 Prozent. Im Jahresvergleich stiegen die Preise für Nahrungsmittel um 2,4 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 1,9 Prozent.