Lebensmittelindustrie verzeichnet leichten Absatzverlust im Februar 2023

BVE-Konjunkturreport

Herstellung von Weingummi

Laut dem aktuellen BVE-Konjunkturreport musste die deutsche Ernährungsindustrie im Februar 2023 mit einem Umsatz von insgesamt 18,3 Milliarden Euro ein Minus von 1,4 Prozent beim Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat hinnehmen. Im Inland betrug das Absatzminus 0,6 Prozent, während der Rückgang beim Auslandsgeschäft mit minus 2,8 Prozent zum Vorjahresmonat deutlicher ausfiel. Die Hersteller erhöhten damit das Vorjahresergebnis um 17,2 Prozent.

Die Steigerung Umsatzentwicklung lag hauptsächlich an gestiegenen Preisen. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 11,7 Milliarden Euro und baute das Vorjahresergebnis bei steigenden Verkaufspreisen von 21 Prozent um 20,3 Prozent aus. Das Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 6,5 Milliarden Euro und stieg somit um zwölf Prozent im Vorjahresvergleich. Die Ausfuhrpreise erhöhten sich dabei um 15,3 Prozent. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex der Lebensmittelindustrie stieg im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,6 Prozent.

Agrarrohstoffe sinken zum Vormonat

Im Februar sanken die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte zum Vormonat um 0,7 Prozent. Zum Vorjahresmonat stiegen die Preise um 20,4 Prozent. Die Preise von Produkten pflanzlicher Erzeugung sanken dabei im Februar verglichen zum Vormonat um 0,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen diese bei plus 6,8 Prozent. Produkte tierischer Erzeugung wiederum verbuchten im Februar erstmalig seit langem einen leichten Rückgang um 1,2 Prozent zum Vormonat. Zum Vorjahresmonat stehen diese weiterhin bei einem beachtlichen Plus von 30,5 Prozent. Im März sank der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, auch bedingt durch den stark aufkommenden Basiseffekt. Im Frühjahr 2022 erreichten die Agrarrohstoffpreise ihren vorläufigen Höhepunkt. Im Vergleich zum Vormonat liegt das Minus bei 3,4 Prozent (auf Eurobasis).

Preise für Energierohstoffe fallen spürbar

Der Teilindex der Energierohstoffe des HWWI bildet die Verkaufspreise der Lebensmittelhersteller ab. Der Index sank im März deutlich um 9,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Zum Vorjahresmonat steht nun ein Minus von 46,7 Prozent. Auch hier wirkt sich der Basiseffekt verstärkt aus. Der Teilindex für Erdgas sank im März um 15,4 Prozent. Dies bedeutet sogleich ein Minus von 66,8 Prozent im Vergleich zum Wert vom März 2022, dem ersten Monat nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.

Geschäftserwartung in der Lebensmittelindustrie verschlechtert sich

Nach einer stetigen Erholung in den letzten Monaten vom Rekordtief im Herbst 2022 fallen die neuen Daten zum Ifo-Geschäftsklimaindex gemischt aus: Der Saldo des Geschäftsklimas konnte im April leicht zulegen. Während sich die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage deutlich verbesserte und nun überwiegend positiv bewertet wird, hat sich die Geschäftserwartung für die nächsten sechs Monate im Vergleich zum Vormonat deutlich verschlechtert. Die Anzahl der Hersteller mit sinkenden Geschäftserwartungen übersteigt die der Hersteller mit positiven Erwartungen wieder deutlich: 10,3 von 100 Befragten gehen von einer Verbesserung aus; 34,2 von einer Verschlechterung.

Verbraucherpreise steigen leicht

Im März 2023 stiegen die Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke um 1,3 Prozent zum Vormonat, während die allgemeinen Verbraucherpreise um 0,8 Prozent zulegten. Im Vorjahresvergleich legten die Lebensmittelpreise für Nahrung und alkoholfreie Getränke um 21,8 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 7,4 Prozent zu.