Deutsche Lebensmittelindustrie mit deutlichem Umsatzminus im Dezember 2023

BVE-Konjunkturreport der Ernährungsindustrie 03/24

Entwicklung der deutschen Lebensmittelindustrie bezüglich Umsatz und Export im Dezember 2023

Die deutsche Lebensmittelindustrie musste im Dezember 2023 einen deutlichen preisbereinigten Umsatzrückgang von über fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat hinnehmen. Während die Inlandsumsätze bei minus fünf Prozent lagen, gingen die Auslandsumsätze mit minus sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat noch deutlicher zurück. Nominal setzten die Lebensmittelhersteller insgesamt 18,6 Milliarden Euro um. Damit verfehlten die Hersteller auch nominal das Vorjahresergebnis um vier Prozent.

Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 12,5 Milliarden Euro und verfehlte damit das Vorjahresergebnis nominal um drei Prozent. Das nominale Umsatzergebnis im Auslandsgeschäft betrug 6,1 Milliarden Euro und sank damit nominal um gut sechs Prozent. Die Exportpreise stagnierten nahezu, während die Erzeugerpreise im Inland um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex der Lebensmittelindustrie sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast vier Prozent.

Preise für landwirtschaftliche Produkte sinken um zehn Prozent vs. Vorjahr

Die Preisentwicklung auf den globalen und regionalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Der FAO Food Price Index für die Weltmarktpreise wichtiger Nahrungsmittel sowie die nationalen Verkaufspreise landwirtschaftlicher Produkte sind daher wesentliche Indikatoren für die Preisentwicklung. Im Dezember stiegen die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte gegenüber dem Vormonat um etwas mehr als ein Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Preise - auch aufgrund des Basiseffekts - um zehn Prozent, während sie im Vergleich zum „Vorkrisenniveau" im Dezember 2019 immer noch um mehr als 30 Prozent höher lagen. Vor etwas mehr als einem Jahr hatten die Preise hier ihren Höhepunkt erreicht. Die Preise für pflanzliche Erzeugnisse stiegen im Dezember gegenüber dem Vormonat um ein Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegen sie nun bei fast minus sieben Prozent. Besonders stark fielen die Preise für Getreide mit minus 31 Prozent und für Futterweizen mit minus 33 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Produkte der tierischen Erzeugung verzeichneten im Dezember ein Plus von einem Prozent gegenüber dem Vormonat und liegen im Vergleich zum Vorjahresmonat bei minus zwölf Prozent. Der Preis für Eier liegt mit rund 23 Prozent deutlich über dem Vorjahresniveau. Mit 117,3 Punkten sank der FAO Food Price Index im Februar gegenüber dem Vormonat um knapp ein Prozent und liegt nun 10,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Während der Subindex für Getreide mit minus fünf Prozent und der Subindex für Pflanzenöle mit minus einem Prozent nachgaben, stiegen der Subindex für Zucker mit drei Prozent gegenüber dem Vormonat, der Subindex für Fleisch mit knapp zwei Prozent und der Subindex für Milchprodukte mit plus einem Prozent.

Sorge vor konjunkturellem Abschwung belasten Erwartungen der Lebensmittelindustrie

Der monatlich erhobene Ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und die Erwartungen in der Lebensmittelindustrie. Die Sorge vor einem konjunkturellen Abschwung belastet nach wie vor die Stimmung in der Ernährungsindustrie. Die jüngsten Daten zum Ifo-Geschäftsklimaindex zeigen für Februar einen leichten Rückgang. Der Saldo des Geschäftsklimas sank um 0,3 Punkte und liegt mit 96,8 Punkten nur noch knapp unter der neutralen Marke von 100. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verschlechterte sich deutlich und liegt nun bei 94 Punkten. Die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate konnten dagegen deutlich zulegen und liegen nun bei 99,6 Punkten: Die Zahl der Hersteller mit rückläufigen Geschäftserwartungen überwiegt nur noch leicht die Zahl der Hersteller mit positiven Erwartungen: 18,3 von 100 Befragten rechnen mit einer Verbesserung, 19,6 mit einer Verschlechterung.

Enwicklung des Konsumklimas im Februar 2024

Das Konsumklima hatte sich im Sommer 2023 nach einer leichten Erholung auf immer noch niedrigem Niveau stabilisiert, musste zuletzt aber wieder Einbußen hinnehmen. Der Konsumklimaindex sank im Februar 2024 im Vergleich zum Vormonat um 4,2 Punkte und liegt nun bei minus 29,6 Punkten. Für März prognostizieren die Konsumforscher der GfK einen leichten Anstieg ihres Barometers um 0,6 Punkte auf minus 29,0 Zähler. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die allgemeinen Verbraucherpreise im Januar 2024 um 0,2 Prozent, die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 0,9 Prozent. Im Jahresvergleich stiegen die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 4,7 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 2,9 Prozent.