Deutsche Lebensmittelindustrie verbucht deutliches Absatzminus im September 2023

BVE-Konjunkturreport der Ernährungsindustrie 12/23

BVE: Entwicklung von Umsatz und Export im September 2023

Laut dem aktuellen Konjunkturreport des BVE hat die deutsche Ernährungsindustrie im September 2023 ein preisbereinigtes Minus von vier Prozent beim Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet. Während im Inland das Absatzminus bereits deutliche 2,3 Prozent betrug, war der Rückgang beim Auslandsgeschäft mit minus 7,1 Prozent zum Vorjahresmonat noch stärker ausgeprägt. In nominalen Zahlen ausgedrückt erwirtschafteten die Lebensmittelhersteller einen Umsatz von 19,4 Milliarden Euro. Bei den Unternehmen sank damit das Vorjahresergebnis mit minus 1,1 Prozent erstmalig seit Juli 2021 auch in nominalen Zahlen.

Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Lebensmittelindustrie einen Umsatz von 12,9 Milliarden Euro und baute das Vorjahresergebnis um nominal 1,9 Prozent aus. Das Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 6,5 Milliarden Euro und sank mit 6,5 Prozent deutlich. Die Ausfuhrpreise erhöhten sich dabei um 0,6 Prozent, während die Erzeugerpreise im Inland um 4,2 Prozent zum Vorjahresmonat stiegen. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank dabei zum Vorjahresmonat um 3,9 Prozent.

Preise für Agrarrohstoffe sinken spürbar im Jahresvergleich

Im September sanken die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Vergleich zum Vormonat mit 3,9 Prozent deutlich. Verglichen mit dem Vorjahresmonat sanken die Preise - auch aufgrund des Basiseffektes - um 11,5 Prozent. Vor rund einem Jahr erreichten die Preise hier ihren Höhepunkt. Die Preise von Produkten pflanzlicher Erzeugung sanken dabei im September verglichen mit dem Vormonat ebenfalls sehr deutlich um 8,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen diese nun ebenfalls bei minus 11,5 Prozent. Besonders stark sanken dabei Speisekartoffeln mit minus 32,4 Prozent zum Vormonat. Allerdings waren die Preise zuvor stark gestiegen und stehen mit plus 49 Prozent verglichen mit dem Vorjahr weiterhin auf sehr hohem Niveau. Produkte tierischer Erzeugung verbuchten im September einen Rückgang um ein Prozent zum Vormonat und stehen zum Vorjahresmonat bei einem Minus von 11,7 Prozent. Dabei verteuerten sich Eier zum Vormonat weiter leicht um 1,2 Prozent und stehen nun 24,3 Prozent über dem Vorjahresmonat.

Mit 120,6 Punkten sank der FAO Food Price Index im Oktober um ein halbes Prozent zum Vormonat und steht nun 10,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Während die Teilindexe für Fleisch und Pflanzenöle mit jeweils minus 0,6 Prozent, der Teilindex Zucker mit minus 2,1 Prozent sowie der Teilindex für Getreide um ein Prozent leicht zum Vormonat nachgaben, stieg der Teilindex Molkerei mit plus 2,2 Prozent zum Vormonat an.

Ausblick: Geschäftsklima in der Lebensmittelindustrie verbessert sich leicht

Die Sorgen vor einem konjunkturellen Rückgang belasten die Stimmung auch weiterhin in der Lebensmittelindustrie, obwohl die jüngsten Daten zum Ifo-Geschäftsklimaindex eine leichte Erholung aufzeigten. Der Saldo des Geschäftsklimas konnte sich im November leicht erholen. Er steht mit 96 Punkten jedoch weiterhin unter der neutralen Marke von 100. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verbesserte sich dabei ebenfalls leicht und steht nun mit 101,4 Punkten über der neutralen Marke. Die Geschäftserwartung konnte ebenfalls dazugewinnen und steht bei 90,4 Punkten: Die Anzahl der Hersteller mit sinkenden Geschäftserwartungen übersteigt dabei die der Hersteller mit positiven Erwartungen nun wieder deutlich: 8,4 von 100 Befragten gehen von einer Verbesserung aus; 27,2 von einer Verschlechterung

Entwicklung von Konsumklima und Verbraucherpreisen

Die Verbraucherstimmung hatte sich nach dem Rekordtief im Herbst 2022 bis zum Sommer 2023 zunächst stetig erholt, musste aber zuletzt wieder Einbußen hinnehmen. Der Konsumklimaindex stieg im November 2023 im Vergleich zum Vormonat leicht um 1,6 Punkte und steht nun bei minus 28,3 Zählern. Die GfK-Konsumforscher prognostizieren für Dezember einen Zuwachs ihres Barometers um 0,5 Punkte auf minus 27,8 Punkte. Während die Konjunkturerwartung und die Anschaffungsneigung minimale Zuwächse erzielen konnten, sank die die Einkommenserwartung leicht. Zum Vormonat stagnierten im Oktober 2023 sowohl die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke als auch die allgemeinen Verbraucherpreise. Im Vorjahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise inklusive alkoholfreier Getränke um 7,3 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 3,8 Prozent.