Ziegler Organic erhöht Lebensmittelsicherheit mit Infrarotlichtanlage von Kreyenborg

Sesam im Infrarotdrehrohr

Ziegler Organic bringt als Anbieter von Bio-Rohstoffen Bio-Landwirtschaft aus eigenem Vertragsanbau und Lebensmittelhersteller aus Industrie und Handel zusammen. Als Verarbeiter spezialisiert sich das Unternehmen auf Verarbeiten, Verpacken, Logistik sowie Verkauf von Lebensmittelrohstoffen. Am Unternehmensstandort in Wunsiedel werden Getreide, Saaten, Hülsenfrüchte und Cerealien aus ökologischem Landbau verarbeitet. Ob als Korn, Mehl, Instantmehl, gepufft, gekeimt oder als Rösterzeugnis, das vielfältige Angebot erfüllt dabei höchste Qualitätsstandards.

Mit dem Erwerb einer Infrarotlichtanlage aus dem Hause Kreyenborg gelingt es Ziegler Organic, das weitreichende Angebot zu erweitern: Das Entkeimen und Rösten von Bio-Rohstoffen kann nun - neben dem bereits etablierten Reinigen, Entwesen, Mahlen, Mischen und Verpacken - zusätzlich angeboten werden. Getreide, Hülsenfrüchte, Cerealien und Saaten aus ökologischem Anbau müssen, um europäische Auflagen hinsichtlich Lebensmittelsicherheit einzuhalten, im Hinblick auf pathogene Keime und daraus resultierende wesentliche gesundheitliche Risiken, die es auszuschließen gilt, behandelt werden. Ziel ist es, Keimbelastungen und andere Qualitätsbeeinträchtigungen sicher zu reduzieren und zu entfernen, um so eine gleichbleibend hohe Qualität und Produktsicherheit zu garantieren.

Schonend entkeimen und rösten mit Infrarot

Das Familienunternehmen Kreyenborg baut Maschinen für das Entkeimen bzw. Sterilisieren, Pasteurisieren, Rösten, Trocknen, Coaten und den Vorratsschutz von Lebensmitteln wie Getreide, Cerealien, Saaten, Gewürzen, Nüssen und vielem mehr. Im patentierten „Food-Safety-IRD“ (Infrared Rotary Drum = Infrarotdrehrohr) werden Getreide oder aber auch Saaten wie z. B. Sesam, Sonnenblumenkerne oder Kürbiskerne mittels Infrarotlicht von Keimbelastungen durch Mikroorganismen wie Salmonellen, E. Coli- und anderen Enterobakterien, Schimmelpilzen oder Hefepilzen befreit. Die Keimreduzierung entspricht einer in der Mikrobiologie üblichen Log5-Validierung. Im Nachgang kann das zu behandelnde Produkt mit Hilfe des thermischen Verfahrens auch geröstet werden. Ein Vorteil ist, dass das Infrarotdrehrohr auf verschiedene Rösttemperaturen eingestellt werden kann. Genau diese Tatsache ist für Ziegler Organic prozesstechnisch besonders interessant. Das Rösten in verschiedenen Einstellungen erlaubt die schonende Veredelung verschiedenster Saaten und daher die Erzeugung unterschiedlicher Geschmacksrichtungen. Kunden des Bio-Herstellers - z. B. aus dem Segment Backwarenherstellung - können somit verschiedene Rezepte zum Beispiel für neue Körnerbrötchenvarianten erzeugen.

Im Food Technikum von Kreyenborg wurden umfangreiche Versuche gefahren, um die Flexibilität und Qualität der Infrarotlichtanlage hinsichtlich Entkeimung und Röstung der verschiedenen Bio-Rohstoffe von Ziegler Organic unter Beweis zu stellen. Die Analysen und Ergebnisse aus diesen Versuchen zeigten, dass das „Food-Safety-IRD“ die richtigen Entkeimungs- und Rösteigenschaften für die Aufgabenstellung des Bio-Herstellers besaß. Bereits im Sommer 2021 hat Ziegler Organic die neue Anlage auf Basis von Infrarotlicht am Unternehmensstandort in Wunsiedel installiert: für sichere Keimfreiheit, schonende Röstung und ein ausgewogenes Geschmackserlebnis. Die produzierte Ware wird ab Lager verkauft. Alternativ können mit dem Infrarotdrehrohr Lohnaufträge ab fünf Tonnen abgewickelt werden. „Mit dieser Investition gehen wir mit dem Trend der Zeit. Prozesstechnisch konnten wir unser Dienstleistungsangebot erfolgreich erweitern. Wir behandeln eine große Bandbreite an Saaten und haben gute Entkeimungswerte. Außerdem bekommen wir mehr und mehr Anfragen auch für das Rösten von unterschiedlichsten Saaten, die wir nun erfüllen können“, sagt Christof Götz, Geschäftsführer von Ziegler Organic.

Kreyenborg ermöglicht CO2-Neutralität

Das „Food-Safety-IRD“ basiert zu 100 Prozent auf elektrischer Energie, die wiederum aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden kann. Da viele Unternehmen heute schon über alternative Energieerzeuger wie Sonnenkollektoren verfügen oder aber durch den Stromversorger grünen Strom beziehen, lässt sich das Infrarotdrehrohr CO2-neutral betreiben. Die Verwendung von Infrarotlicht ist somit auch aus nachhaltiger Sicht vorteilhaft.

Anlagenaufbau in Wunsiedel

Eine weitere Aufgabenstellung von Ziegler Organic war, die Infrarotanlage in ihrer Gesamtheit bedienerfreundlich und gemäß den betrieblichen Vorgaben zu konfigurieren. Dazu gehörte unter anderem die Einhaltung der behördlichen Emissionswerte. Auch musste die Infrarotlichtanlage in den bereits vorhandenen Platz eingebettet werden. Die nötige Ausarbeitung der Aufstellung unter Berücksichtigung aller Gegebenheiten und Transportwege wurde gemeinsam durchgeführt. Der Aufbau der Anlage startet mit der Aufgabe aus Big-Bags und Sackware über eine Dosierung ins „Food-Safety-IRD“. Die Anlage wurde über zwei Etagen aufgebaut, um möglichst wenig Hallenraum zu besetzen. Gleichzeitig wurde der Lagerplatz für die Rohware erhalten. Durch die Baukastenweise der Kreyenborg Anlage konnte dies gut bewerkstelligt werden.

Die heißen Produkte werden nach Behandlung im Infrarotdrehrohr im Kühler mittels kalter Luft auf Raumtemperatur gebracht. Dieser Prozess ist nötig, damit die Ware gelagert werden kann, ohne zu schimmeln. Die verwogenen Big-Bags können im Anschluss sicher in das Zwischenlager gefahren werden, um nachher in die verschiedenen Produktionsbereiche zur Weiterverarbeitung, zum Beispiel zur Verpackungsanlage, gebracht zu werden. Da es gelungen ist, mithilfe der Infrarotlichtanlage von Kreyenborg den Ansprüchen von Ziegler Organic an Bearbeitungsspektrum und Qualität zu entsprechen, kann die Ware weiterhin unter dem Bio-Siegel vertrieben werden. Herr Scharf, Produktionsleiter bei Ziegler Organic, zeigt sich zufrieden: „Die Anlage von Kreyenborg arbeitet sowohl effizient als auch schonend und ist leicht zu bedienen.“