Heineken setzt mit Siemens mehrstufiges Dekarbonisierungsprogramm von Produktionsstandorten um

Energieeinsparung von 20 Prozent und Halbierung der CO2-Emissionen pro Standort möglich

Matthias Rebellius, CEO von Siemens Smart Infrastructure und Dolf van den Brink, CEO von Heineken

Heineken hat Siemens als Partner zur Umsetzung ihrer globalen Net Zero Production Roadmap gewählt, um bis 2030 an allen Produktionsstandorten Netto-Null in Scope 1 und 2 zu erreichen. Gemeinsam werden beide Unternehmen an einem langfristigen Dekarbonisierungsprogramm arbeiten, in dessen Rahmen Siemens-Lösungen und -Services aus dem Xcelerator-Portfolio umsetzen wird, um den Energieverbrauch an mehr als 15 Bier- und Malzproduktionsstandorten von Heineken im asiatisch-pazifischen Raum, in Nord- und Südamerika und in Europa zu senken. In einer zweiten Phase sollen weitere Standorte hinzukommen. Insgesamt betreibt die Brauerei Produktionsstätten in mehr als 70 Ländern.

Heineken und Siemens haben bereits an einem ersten Projekt mit Beratungs-, Audit- und Betreuungsleistungen zusammengearbeitet. Dabei wurde ein digitaler Energiezwilling eingesetzt. Hier konnte eine typische Heineken-Brauerei simuliert, analysiert und bestimmt, wo größere Energieeinsparungen möglich sind. Die Simulation ergab, dass rund 70 Prozent des Energieverbrauchs mit der Erzeugung der für den Brauprozess notwendigen Wärme und Kälte zusammenhängt. Durch Optimierung und Überwachung der Kühl- und Heizsysteme im Rahmen eines durchgängigen Programms schätzt Siemens, dass an jedem Standort Energieeinsparungen von 15 bis 20 Prozent und eine durchschnittliche CO2-Reduzierung von 50 Prozent möglich sind.

Heineken strebt Netto-Null für Scope 1 und 2 bis 2030 an

Dolf van den Brink, CEO und Vorstandsvorsitzender von Heineken, sagt: „Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Umsetzung unseres Ziels, Netto-Null in Scope 1 und 2 zu erreichen. Uns ist klar, dass viele kühne und ambitionierte Schritte erforderlich sind, um unseren Betrieb global zu dekarbonisieren. Mit Partnern wie Siemens können wir technisches Know-how und Branchenwissen einbringen, um schnell und in großem Umfang Innovationen zu entwickeln. Wir freuen uns darauf, diesen Weg mit Partnern fortzusetzen, die der Entwicklung und Lokalisierung von Lösungen der nächsten Generation verpflichtet sind und uns bei der Erreichung unserer Netto-Null-Ziele unterstützen.“

Siemens erarbeitet Programm zur Senkung der CO2-Emissionen für alle Standorte

Um die angestrebte Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen zu erreichen, wird Siemens ein umfassendes Programm mit Lösungen und Services bereitstellen, die skalierbar sind und an den weltweiten Produktionsstandorten von Heineken repliziert werden können. Ausgehend von Betriebsdaten und dem digitalen Zwilling des jeweiligen Standorts wird Siemens ein System zur Elektrifizierung der Wärme- und Kälteerzeugung anhand von mit erneuerbarer Energie betriebenen Wärmepumpen entwerfen, konstruieren und umsetzen und damit die Abhängigkeit von fossil erzeugtem Dampf verringern. Das System wird durch Algorithmen der Siemens Cooling Plant Optimization überwacht, gesteuert und optimiert. Diese Algorithmen analysieren die Daten der Anlage, um die Energiekosten zu senken und einen effizienten Betrieb zu gewährleisten.

„Wir sind stolz darauf, Partner für die ambitionierte Net Zero Roadmap von Heineken zu sein, mit der bis 2040 Netto-Null erreicht werden soll“, erklärt Matthias Rebellius, Mitglied des Vorstands von Siemens und CEO von Smart Infrastructure. „Die Kooperation mit Heineken demonstriert einen durch und durch modernen Ansatz zur datengestützten Dekarbonisierung. Durch die gemeinsame Arbeit an einem durchgängigen Programm sind wir in der Lage, Hardware, Software und Analytik zu kombinieren, um langfristige Ergebnisse zu prognostizieren und zu liefern, die heute für jede Branche entscheidend sind.

Anteil an grünem Strom auf fast 60 Prozent erhöht

Von der Gerste bis zur Flasche konzentriert sich Heineken weiterhin auf konkrete Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen und arbeitet dabei eng mit Kunden, Verbrauchern und Lieferanten zusammen. Ende 2022 hatte Heineken die gesamten CO2-Emissionen in Scope 1 und 2 bereits um 18 Prozent gegenüber 2018 reduziert. Dazu wurde der Verbrauch von Strom aus erneuerbaren Energien bis 2022 auf 58 Prozent erhöht. Aktuell wird in Lösungen für Wärme aus Erneuerbaren Energiequellen für die Brauereien investiert.

SBTi validiert Klimaziele von Heineken

Im Jahr 2023 wurden die Netto-Null-Ziele sowie die Flag-Ziele (Forest, Land and Agriculture) von Heineken von der Science Based Targets Initiative (SBTi) genehmigt. Damit ist Heineken die erste Brauerei weltweit, die diesen Nachhaltigkeits-Meilenstein erreicht. Die SBTi hat eine Emissionsminderung in Höhe von mindestens 90 Prozent definiert. Die zehn Prozent Restemissionen, die nicht auf andere Weise entfernt werden können, müssen durch dauerhafte Lösungen zur CO2-Abscheidung und -Speicherung abgedeckt werden.