Prosweets 2024 rückt alternative Materialien und flexible Maschinenkonzepte in den Fokus

Verpackung und Nachhaltigkeit

Löffelbiskuits

Kekse, Schokoladen oder Pralinen sollen nachhaltig verpackt werden. Recyclingfähigkeit und der richtige Schutz stehen dabei ganz oben auf der Liste der Anforderungen alternativer Materialien, die zu großen Teilen aus erneuerbaren Rohstoffen bestehen. Umso wichtiger ist es, dass die zum Einsatz kommenden Verpackungsanlagen die nötige Flexibilität und Prozesstauglichkeit mitbringen. Wie das gelingt, zeigt die Fachmesse Prosweets Cologne, die im Rahmen der Sweet Week gemeinsam mit der ISM vom 28. bis 31. Januar 2024 auf dem Kölner Messegelände stattfindet.

Der aktuelle Trend in der Verpackungsentwicklung ist auf der Prosweets Cologne und der Internationalen Süßwarenmesse ISM unübersehbar: Überall dort, wo bei Verpackungen auf Kunststoff verzichtet werden kann, wird das Material durch Karton oder Papier ersetzt. Die ISM und die Prosweets Cologne repräsentieren als Duo die gesamte industrielle Wertschöpfungskette der internationalen Süßwaren- und Snackbranche. Die Steigerung der Recyclingfähigkeit und Reduktion des Verpackungsgewichtes sind wichtige Aspekte, die ganz oben auf der Agenda der Süßwarenbranche stehen. Zur Sweet Week tauschen sich zur gleichen Zeit an einem Ort die wichtigsten Produzenten, Anbieter und Entscheider der Branche aus, für Synergien in den Bereichen Networking, Wissenstransfer und Business.

Kreislauffähige und funktionale Alternativen zu erdölbasierten Kunststoffen

„Wir begrüßen das gestiegene Nachhaltigkeitsbewusstsein der Konsumenten sehr“, bestätigt Prof. Dr. Markus Schmid vom Sustainable Packing Institute (SPI) an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. „Dieses Bewusstsein führt zu einem verstärkten Interesse an umweltfreundlichen Verpackungen. Allerdings ist es wichtig, dass bei der Materialwahl fundierte Entscheidungen getroffen werden. Oft sehen wir, dass gut gemeinte Initiativen zu vorschnellen Lösungen führen, ohne dass deren funktionale Einschränkungen und der tatsächliche ökologische Fußabdruck vollständig berücksichtigt werden.“ Die jüngsten Erfolge wie etwa die Verbesserung der Ökobilanz biobasierter Kunststoffe und die Nutzung pflanzlicher Reststoffe werden im Rahmen der Prosweets Cologne interaktiv auf der Special Show „Sustainable Packaging“ in Halle 10.1 präsentiert.

Flexible Maschinen für Verpackungsvielfalt

Der Trend zu papierbasierten Verpackungen und Monomaterialien aus Kunststoff ist bei den auf dem Kölner Messegelände ausstellenden Maschinenbauern deutlich spürbar. Bei der Umstellung auf recyclingfähige Alternativen unterstützen sie die Produzenten durch neue Technologien, die sparsamere Zuschnitte, bessere Materialausnutzung und optimierte Formate ermöglichen. Lösungen wie sie auf der Prosweets Cologne zu finden sind, stellen auch bei sehr dünnen Folien aus Polypropylen oder Polyethylen perfekt gesiegelte Verpackungen sicher. Standbodenbeutel für Snacks, können so als echte „Einstofflösung" den Wertstoffkreisläufen zugeführt werden. Mit dem „Box-Motion“-Aggregat im „Flowpacker“ bietet beispielsweise Schubert seinen Kunden mehr Flexibilität beim Quersiegeln. Das Ultraschallverfahren ermöglicht es, insgesamt hermetischer zu siegeln, denn die Naht hat über die gesamte Breite eine gleichbleibend hohe Qualität. Dicke Folien, die längere Siegelzeiten benötigen, lassen sich problemlos verarbeiten wie auch recycelbare Schlauchbeutel aus Monofolien oder papierbasierten Folien.

Kunststofftrays durch papierbasierte Materialien ersetzen

Auch in vielen anderen Anlagen lassen sich mittlerweile nachhaltige Materialien verarbeiten – und das bei voller Formatflexibilität. Exemplarisch dafür steht der „Kliklok ACE“ von Syntegon. Der Kartonaufrichter faltet leimfreie Papiertrays und ermöglicht es so, herkömmliche Kunststofftrays durch papierbasierte Materialien zu ersetzen. Konkret wird das Sustainable Packaging überdies an der FPC5 von Theegarten Pactec. Die modulare Verpackungsmaschine für Riegel- und Tafelprodukte in Schlauchbeutel wurde so weiterentwickelt, dass sie papierbasierte Packmittel verarbeiten kann: Zum einen per gängigem Kaltsiegelverfahren, zum anderen aber auch per weitaus komplexerem Heißsiegelverfahren. Für papierbasierte Packmittel erreicht die Anlage eine Leistung von 90 Meter pro Minute. Das entspricht 600 größeren 40 Gramm Schokoladenriegeln pro Minute. Und auch die Falteinschlagmaschine „LTM-DUO“ von Loesch ist sowohl in der Wahl des Formates, als auch des Verpackungsmaterials flexibel: Von kleineren Täfelchen bis zur 300 Gramm-Tafel, von Bio-Folie über Mono- und Verbundmaterial bis zur Aluminiumfolie lässt sich alles problemlos verarbeiten. Der Außeneinschlag der Schokoladentafel kann als Papieretikett von Stapel oder Rolle oder auch als Kartonetikett ausgeführt werden. Die Beispiele zeigen, wie die Maschinenbauer die Themen Nachhaltigkeit und Prozessintegration miteinander vereinen.

Prosweets gewährt Blick in biozirkuläre Zukunft

Die Trendwende hin zu nachhaltigen Verpackungslösungen ist also in vollem Gange. Mit Szenarien für die Märkte der Zukunft befasst sich Hon.-Prof. Dr. Sascha Peters, Gründer der Agentur Haute Innovation, auf der Prosweets Cologne in seinem Vortrag „Biozirkuläre Verpackungen für die Süßwarenindustrie". Präsentiert werden die Lösungen ebenso im Rahmen der Special Show „Sustainable Packaging“. Das Potenzial nachwachsender Alternativen zu Kunststoffen sei längst noch nicht ausgeschöpft, erklärt er. Gefragt sind Verpackungen, die aus nachwachsenden Rohstoffen und organischen Reststoffen gewonnen werden. Graspapier etwa entwickelt sich als ressourcenschonende Alternative zum konventionellen Papier aus Frischfasern zu einem immer wichtiger werdenden Verpackungsmaterial. Es kann je nach Verwendung den Holzfaseranteil bis zu 50 Prozent ersetzen. „Mit Alternativen Verpackungen kann man sich einen Innovationsvorsprung erarbeiten“, so Peters.
 

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