GEA Anlage für Yashili geht in Neuseeland in Betrieb

Innovative Herstellung von Säuglingsanfangsnahrung

Gea Anlage geht für Yashili in Pokeno, Neuseeland in Betrieb

GEA hat im Auftrag von Yashili, einem der drei größten Hersteller für den chinesischen Markt, eine komplette Verarbeitungsanlage für die Herstellung von Säuglingsanfangsnahrung gebaut. Die neue Anlage in Pokeno, 50 km südlich von Auckland (Neuseeland), wurde innerhalb des geplanten Zeit- und Kostenrahmens fertiggestellt und hat nun die Produktion aufgenommen.

Mit einer Produktionskapazität von 50.000 Tonnen pro Jahr ist sie eine der größten Anlagen in der Welt für Säuglingsanfangsnahrung. Mit dieser Vorzeigeanlage beweist Yashili, dass besonderer Wert auf Innovationen und auf die hygienische Gestaltung der Verarbeitungsanlage und der Gebäude gelegt wurde.

Mit dem Bau der neuen Anlage wurde im September 2013 begonnen. GEA wurde von Yashili als Generalunternehmer ausgewählt, weil das Unternehmen durch den Bau von Milchverarbeitungsanlagen in Neuseeland nach den höchsten internationalen Standards bereits beste Referenzen aufweisen kann. Der Auftrag für GEA umfasste alle grundlegenden Elemente der Anlage: von der Annahme der Milch und anderen Zutaten über die Pulverproduktion bis hin zur Endverpackung in 25 kg-Säcke. Dabei stammt die gesamte wesentliche Verarbeitungstechnik von GEA, womit absolute Kompatibilität und Designoptimierung sichergestellt werden konnte.

Der Verarbeitungsprozess im Überblick
Die Milch wird am Standort Pokeno angenommen und vorbehandelt. Die Zutaten werden präzise zudosiert und bei hoher Scherkraft im Vakuum untergemischt. Pflanzenöle, pulverförmige Milchderivate, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralien können der Frischmilch direkt zugegeben werden. Die entstandenen Mischungen werden in Chargen abgekühlt. Dann werden die Chargen durch sanften Wasserentzug im Vakuum mit Rohrbündel-Fallfilmeindampfern von GEA weiter konzentriert. Das Milchkonzentrat aus den Eindampfern wird in einem GEA MSD Sprühtrockner getrocknet, wodurch ein vielseitig verwendbares Pulver entsteht. Zum Schluss wird das Pulver mit Hilfe der GEA Avapac Technologie in 25 kg-Säcke verpackt.

Die Anlage schließt eine Reihe äußerst innovativer Technologien ein, die die Produktqualität und -konsistenz optimieren, die Lärmbelästigung reduzieren und den Wasser- und Energieverbrauch minimieren:

24-Stunden-Betrieb
GEA hat die Anlage mit Mehrfach-Speisesystemen und doppelt vorgeschalteten Systemen (wie beispielsweise Eindampfung) ausgelegt, um den kontinuierlichen 24-Stunden-Betrieb des Trockners zu ermöglichen. Dies steigert den Ausstoß, trägt zur Sicherstellung der Produktkonsistenz bei und verhindert auch Probleme mit der Produktqualität, die mit dem An- und Abfahren der Anlage einhergehen können.

Eingebaute Flexibilität
Die Anlage von Yashili kann nicht nur Säuglingsanfangsnahrung aus Flüssigmilch herstellen, sondern auch Milch aus Milchpulver für die Zugabe als Inhaltsstoff rekonstituieren. Dies ermöglicht eine größere Produktflexibilität und eine genauere Regie der Milchversorgung.

Entfeuchtung der Zuluft
Der GEA Trockner verwendet entfeuchtete Luft. Er ist einer der ersten Sprühtrockner in Neuseeland mit dieser Eigenschaft. Durch die Entfeuchtung der Zuluft ist es möglich, Veränderungen der Luftfeuchtigkeit im Tages- oder Jahresverlauf auszugleichen, dadurch den Wirkungsgrad des Trockners zu optimieren und Störungen im Trocknungsprozess zu vermeiden. Auch wird so eine größere Gleichmäßigkeit der Eigenschaften des fertigen Pulvers sichergestellt.

Wasserrückgewinnung
Das Wasseraufbereitungssystem nutzt die Umkehrosmose, um das aus der Milch verdampfte Wasser in qualitativ hochwertiges Wasser umzuwandeln, das in der Anlage wiederverwendet werden kann. Dadurch wird der Wasserverbrauch gesenkt und die Entsorgungskosten werden minimiert.

Abwärmerückgewinnung
Eine Vielzahl von herausragenden Technologien zur Energierückgewinnung werden verwendet, um Abwärme zu nutzen und wieder in den Prozess einzubringen. Durch die hohen Ablufttemperaturen aus dem Trockner, die bei der Herstellung der Säuglingsanfangsnahrung anfallen, ist die Wärmerückgewinnung besonders zweckmäßig und kostenwirksam.

Weniger Lärmbelastung
Da sich die Anlage in der Nähe von Wohngebieten befindet und rund um die Uhr läuft, wurde besonders darauf geachtet, die Lärmbelästigung zu reduzieren. Das Gebäude wurde geräuschdämmend konzipiert und die Öffnungen für Zu- und Abluft sind mit einer Schalldämpfung ausgestattet. Außerdem wurden die Geräte speziell so ausgewählt und platziert, um den vom Standort ausgehenden Geräuschpegel insgesamt zu minimieren.

Moderne Prozesssteuerung
Gesetzgeber, Händler und Versicherer stellen immer strengere Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit von Lebensmittelprodukten, insbesondere bei der Nahrung für Säuglinge und Neugeborene. Um diese Anforderungen zu erfüllen, hat das Unternehmen GEA Module aus seiner OTAS Software Suite für die übergeordnete Steuerung in die Yashili-Anlage integriert. Diese Module stellen die Transparenz im Produktionsablauf, die effektive Nutzung der Ressourcen sowie die Produktqualität sicher. Das Modul OTAS Track and Trace von GEA ermöglicht Yashili insbesondere die vollständige und transparente Rückverfolgbarkeit der zugegebenen Rohmaterialien und Inhaltsstoffe über den gesamten Prozess hinweg bis hin zum Endprodukt.

Optimierung der Gebäudefläche inbegegriffen
Zusätzlich zu den Prozessinnovationen hat GEA auch die Verantwortung für alle Prozessgebäude übernommen. Dies geschah in Verbindung mit den Partnern Ebert Construction Ltd. für die Bauarbeiten und Silvester Clark Ltd. für die Gebäudegestaltung. Diese Partnerschaft hat die Optimierung der Gebäudefläche sichergestellt, die dadurch genau zu den Prozessanforderungen passt.

Chris Burt ist Engineering Manager der GEA in Neuseeland. Er sagte, die Anlage in Pokeno sei ein anspruchsvolles Projekt gewesen, aber das Unternehmen habe auf seine langjährigen Erfahrungen mit dem Bau ähnlicher Anlagen an anderen Orten im Land und in aller Welt zurückgreifen können. „Wir konnten einige interessante Innovationen für Yashili mit einplanen. Insgesamt konnten diese die Anlage in Bezug auf Produktivität, Flexibilität und Nachhaltigkeit optimieren. Das ist wirklich eine Anlage von Weltklasse.“

Terry Norwood ist Operations Manager des Betriebs Yashili New Zealand und hat das Projekt von der Planung bis heute begleitet. „Wir haben hier eine Anlage, die in vielerlei Hinsicht erstklassig ist und ein hervorragendes Produkt herstellt. GEA war bei diesem Projekt ein großartiger Partner." Die Anlage in Pokeno produziert bereits und wird die Vollproduktion entsprechend den betriebswirtschaftlichen Anforderungen von Yashili aufnehmen.