Röntgeninspektion spart Energie bei höherer Sicherheit

Interview zur neuen X36-Serie von Mettler-Toledo

X-Ray 36 Screen

Produktionslinien effizienter gestalten und flexibler für Produktwechsel machen – für Hersteller in der Lebensmittelindustrie ein wichtiges Ziel zur Ertragssteigerung. Die neuen Röntgeninspektionssysteme der X36-Serie von Mettler-Toledo tragen mit einer fortschrittlichen Bilderfassungs-Technologie zur Optimierung bei.

Sie ermöglichen sehr genaue Kontrollen bei einer hohen Durchsatzrate. Gleichzeitig benötigen die Systeme weniger Energie. Wie die Einsparungen zustande kommen, erläutert Ralph Swinka, Leiter Marketing bei Mettler-Toledo Produktinspektion, im exklusiven Interview mit LMV-online.de.

LMV-online.de: Herr Swinka, Röntgeninspektionssysteme, die Fremdkörper aus Glas, Metall, Stein oder anderen Stoffen erkennen und betroffene Produkte ausschleusen, sind heute in der Lebensmittelproduktion eine etablierte Technologie. Was bringt die X36-Serie Neues?

Die X36 Röntgeninspektionssysteme profitieren von einer neuen High-Gain Detektortechnik, deren Signalverstärkung und damit Empfindlichkeit deutlich höher liegt, als bei einem klassischen Detektor. In der Praxis bedeutet das: Der Detektor liefert auch beim Einsatz einer relativ schwachen Röntgenröhre immer noch ausgezeichnete Ergebnisse. Eine 0,8 Millimeter Diode reagiert in Verbindung mit einem 20-Watt-Generator beispielsweise fünfmal empfindlicher auf Röntgenstrahlen als ein Standardsystem. Dies senkt den Stromverbrauch der Anlage.

Zusätzlich konnte durch die geringeren Röntgenemissionen das Gehäusedesign platzsparender und flexibler ausgelegt werden. Die optionale Verwendung von Niedrigenergiegeneratoren macht eine aktive Kühlung des Systems überflüssig – und senkt den Stromverbrauch noch mehr. Lebensmittelbetriebe reduzieren mit der X36-Serie ihre Gesamtbetriebskosten und steigern gleichzeitig die Umweltverträglichkeit.

LMV-online.de: Welche Fremdkörper erkennt das Inspektionssystem in der verpackten Ware?

Fremdkörper ganz unterschiedlicher Materialien, etwa aus Metall, Glas oder gar Knochen und Kunststoffe hoher Dichte erkennt die X36-Serie zuverlässig in Echtzeit. Sogar bei kleinsten Verunreinigungen wie Glas- oder Metallsplittern schlägt das System an. Gleichzeitig ist die X36-Serie in der Lage, die Produktintegrität zu überprüfen – von der Massebestimmung komplexer Produkte bis hin zur Überprüfung der Siegelränder.

So kann beispielsweise die Vollständigkeit sichergestellt werden. Dabei analysiert das System auf Wunsch nicht nur die Gesamtmasse eines verpackten Produkts, sondern auch Teilmassen in verschiedenen Bereichen und Fächern der Verpackung. Dies ist besonders interessant bei Verpackungen mit getrennten Portionsbereichen – im Lebensmittelbereich etwa bei Fertiggerichten oder Snack-Sortimenten. Die Analysedaten der einzelnen Teilbereiche gibt das System dann zur korrekten Portionierung und Minimierung des Ausschusses an die Füllanlage weiter.

Für betriebliche Anlagen wie Inspektionssysteme besitzen Unternehmen in der Regel ganz individuelle Anforderungskataloge. Wie lässt sich die X36-Serie auf die speziellen Vorgaben der Hersteller hin konfigurieren?
Das System ist in vielen unterschiedlichen Konfigurationen zu haben, sodass kaum ein Wunsch offen bleiben muss. Je nach Anwendung haben Hersteller die Wahl zwischen dem schon erwähnten besonders sparsamen 20-Watt-Röntgengenerator oder Generatoren von 100 bis 400 Watt Leistung. Sie können außerdem je nach der maximalen Größe ihrer Produkte zwischen unterschiedlichen Breiten von 300 bis 600 Millimetern wählen. Unser Mettler-Toledo Beratungsteam hilft gerne, eine perfekt auf die Art der Verpackungen zugeschnittene Konfiguration zusammenstellen. Dies umfasst auch unterschiedliche Optionen für die Produktausschleusung.

LMV-online.de: Wie steht es um die Robustheit und Hygieneeigenschaften des Systems? Die Lebensmittelherstellung ist hier schließlich ein besonders sensibler Bereich.

Das Gehäuse entspricht standardmäßig der Schutzklasse IP65 und ist optional auch nach IP69K erhältlich. Gründliche Reinigungen können dem System also nichts anhaben. Schräge Oberflächen aus satiniertem Stahl, gerundete Kanten, ein Rohrrahmen – all das macht die Reinigungsprozesse leichter und schneller. Die Software der X36-Serie ist mehrsprachig ausgelegt, sodass unabhängig vom Standort der Produktionslinie Mitarbeiter gut mit dem System zurechtkommen.

Auch das hilft, Sicherheits- und Hygienestandards einzuhalten. Und: Bei Produktwechseln, Neukonfigurationen oder Änderungen an der Linie ist das System leicht auf die neuen Gegebenheiten umgestellt. Bei der Entwicklung der X36-Serie haben wir natürlich darauf geachtet, dass die Inspektionsgeräte von Haus aus die Anforderungen einer Vielzahl aktueller Safety Standards aus dem Food-Umfeld erfüllen und unsere Kunden auch hier auf der sicheren Seite sind.

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