Sappi und HP Indigo entwickeln Suppenbeutel auf Papierbasis

Zusätzliche Spezialbeschichtungen oder Laminierungen nicht notwendig

Sappi und HP Indigo bündeln ihre Kräfte, um die Verwendung von Papier im Markt für flexible Verpackungen voranzutreiben

Die Nachfrage nach wiederverwertbaren, papierbasierten Verpackungen als Ersatz für weniger nachhaltige Materialien steigt. Sappi und der Marktführer im Digitaldruck HP Indigo haben sich zusammengeschlossen, um den Anforderungen einer sich verändernden Welt gerecht zu werden. Eine papierbasierte Lösung von Sappi, die zusätzliche Spezialbeschichtungen oder Laminierungen überflüssig macht, wurde erfolgreich für den HP-Indigo-Digitaldruck verifiziert.

2020 haben Umfragen in Europa (z. B. „European Packaging Preferences 2020“ von Two Sides) gezeigt, dass die Art der Verpackung ein enorm wichtiger Faktor für die Verbraucher am Point of Sale ist. Papier- und Kartonverpackungen stehen bei den Verbrauchern an erster Stelle, wenn es um Nachhaltigkeitsaspekte geht, wie z. B. dass sie zu Hause kompostierbar sind (72 Prozent), besser für die Umwelt sind (62 Prozent) und leichter zu recyceln sind (57 Prozent). Darüber hinaus werden Verpackungen aus Papier oder Pappe als das am häufigsten recycelte Material angesehen. 30 Prozent der Verbraucher glauben, dass die europäische Recyclingquote bei über 60 Prozent liegt (wobei tatsächlich 85 Prozent der Papier- und Pappverpackungen recycelt werden).

Sappi ist seit über zehn Jahren Vorreiter bei der Entwicklung innovativer und nachhaltiger Verpackungslösungen. „Mit unseren innovativen funktionalen Papierverpackungslösungen bieten wir ein nachhaltiges Material an, das auf erneuerbaren Rohstoffen basiert und im Altpapierstrom recycelt werden kann“, erklärt René Köhler, Head of New Business Development Packaging Solutions, Division Innovation & Sustainability, bei Sappi Europe. Dieser nachhaltige Ansatz erstreckt sich auch auf die verschiedenen integrierten Funktionen der innovativen Verpackungspapiere von Sappi - wie Barriereeigenschaften und Heißsiegelfähigkeit.

Das Digitaldruckunternehmen HP Indigo investiert kontinuierlich in Lösungen, die die Nachhaltigkeit der Verpackungsproduktion verbessern. „HP Indigo arbeitet mit Sappi zusammen, um hochwertige Substrate zu validieren, die den Anforderungen unserer Kunden gerecht werden, die Auswirkungen von Verpackungen auf die Umwelt zu reduzieren, und um gleichzeitig die Fähigkeit von HP Indigo zu nutzen, On-Demand-Verpackungen von hoher Qualität mit minimalem Abfall zu liefern“, sagt Eli Mahal, Head of Labels and Packaging Product Marketing and Management bei HP Indigo. Zu den neuen Herausforderungen, denen sich die Hersteller stellen müssen, gehören kleine Produktmengen für florierende kleine Labels und Start-up Unternehmen, die steigende Nachfrage nach schnellerer Produktion und Lieferung, eine immer größer werdende Produktvielfalt und ein Trend zu stärker personalisierten Kampagnen. Der Bedarf an schnelleren, individuell anpassbaren und zuverlässigen Produktionsverfahren wird dabei immer deutlicher.

Anspruchsvolle Herstellung von Suppenbeuteln auf Papierbasis

Um die neuen Anforderungen der Lebensmittelhersteller zu erfüllen, haben sich Sappi und HP Indigo, zwei erfahrene Branchenführer, zusammengeschlossen und ihre Technologien auf den Prüfstand gestellt. Die Herausforderung - spezielle verschließbare Suppenbeutel auf Papierbasis - war eine knifflige Angelegenheit: Nicht nur, dass jeder der Beutel einzigartig gestaltet und personalisiert werden musste, auch Silber und unsichtbares Gelb mussten zum Schutz der Marke aufgebracht werden. Gesucht wurde ein Material, das die verschiedenen Schritte vom Druck über die Weiterverarbeitung durch Lackierung bis hin zur Versiegelung übersteht - und das natürlich immer mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit im Hinterkopf.

Beim Papier der Suppenbeutel fiel die Entscheidung auf Guard Gloss 4-OHG von Sappi in einer Grammatur von 91 g/m2. „Über 80 Prozent der Materialien des Hochbarrierepapiers stammen aus erneuerbaren Quellen. Die papierbasierte Verpackungslösung macht zusätzliche Spezialbeschichtungen oder Laminierungen überflüssig und die Materialien können im Altpapierstrom recycelt werden“, unterstreicht Kathrin Böhmüller, Sales Support Manager Consumer Goods and Self Adhesives bei Sappi, die perfekte Eignung des Papiers für nachhaltige flexible Verpackungslösungen wie diese.

Vorteile des Digitaldrucks ausnutzen

HP Indigo übernahm die aufwendige Gestaltung der Beutel. In seinem Graphic Experience Center in Barcelona erhielten die 3-Seiten-Siegel-Suppenbeutel (130 mm x 86 mm) ihr individuelles Design. Das Team entwickelte das Artwork für die Beutel und es wurden sechs verschiedene und einzigartige Designs, die die HP-Indigo-eigenen Funktionen für den variablen Datendruck (VDP) nutzen, geschaffen, um die verschiedenen Gemüsegeschmacksrichtungen der Suppen wiederzugeben. Für das Druckverfahren wurde eine schmalbahnige HP Indigo 6K Digital Press eingesetzt, die die gesamte Farbpalette von HP Indigo sowie Silber- und spezielle unsichtbare gelbe Druckfarben verwendet. In Kombination mit dem hochmodernen Material von Sappi verleihen die Farben den Suppenbeuteln ihr hochwertiges Aussehen. Die erstaunlichen Ergebnisse demonstrieren die einzigartigen Möglichkeiten des Digitaldrucks, die von verschiedenen Tinten bis hin zu variablen Daten und einer Personalisierung mit sechs verschiedenen SKUs reichen.

Im Anschluss an den Druckprozess wurden die hervorragende Bedruckbarkeit und die guten Verarbeitungseigenschaften von Sappis Guard Gloss 4-OHG mit einer zusätzlichen Veredelung verbessert: Um die Notwendigkeit eines zusätzlichen Laminierungsprozesses zu vermeiden, wurde ein wasserbasierter Glanzlack mit hoher Hitze- und Kratzfestigkeit aufgetragen. Dieser stellt sicher, dass die brillanten Druckergebnisse und die exzellente Farbgestaltung innerhalb des Beutelherstellungsprozesses durch die Verarbeitung, die Abfüllung und den Transport bis zum Point of Sale beim Verbraucher geschützt werden. Dieser Lack, ACT-Digi Protective Coating AQ440125 des globalen Lackspezialisten Actega, wurde speziell für den Markt der flexiblen Verpackungen entwickelt und bietet eine hohe Scheuerfestigkeit und schnelle Trocknung. Da die benötigte Beschichtungsmenge sehr gering ist, entspricht dies dem Nachhaltigkeitsgedanken des papierbasierten Suppenbeutels, da wasserbasierte Beschichtungen aufgrund des Verzichts auf Lösungsmittel und VOCs umweltfreundlich sind und sich nicht negativ auf den späteren Recyclingprozess auswirken.

Füllen und Versiegeln auf derselben Verpackungsmaschine

Die Beutel wurden dann von Bossar Packaging veredelt. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Konstruktion und Produktion von horizontalen Form-Füll-Siegel-Anlagen für die Herstellung von flexiblen Verpackungen, wie z. B. Spouted Pouches, Zip-Beutel und Sachets. Die 3-Seiten-Siegel-Bodenfaltenbeutel wurden mit den voll servogesteuerten Maschinen der BMS-Baureihe von Bossar hergestellt. Diese Technologie ersetzt die traditionelle und standardmäßige einzelne Nockenwelle. Die Steuerung erfolgt über einen intuitiv bedienbaren Touchscreen, der den Formatwechsel und die Anpassung an mehrere Formate erleichtert. Ermöglicht wird dies durch die Servotechnik, die es ermöglicht, dass sich Maschinenteile unabhängig voneinander bewegen. Das Füllen und Versiegeln einer Verpackung erfolgt auf derselben Verpackungsmaschine, wobei das Füllen durch den oben offenen Teil des Beutels erfolgt. Die Technologie garantiert Effizienz sowie eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis.

Ein perfekter Abschluss für eine Produktion, die den Anforderungen der heutigen flexiblen Verpackungslösungen gerecht wird. Da die Druck-, Veredelungs- und Versiegelungsprozesse jetzt an kleine Auflagen angepasst werden können, kann die Branche die Anforderungen neuer Zielgruppen erfüllen, zu denen kleine und mittelgroße Marken, Unternehmen und Start-up UNternehmen sowie eine neue Generation von Kunden gehören, die individuellere Verpackungslösungen wünschen. Durch den Einsatz von Sappis Guard Gloss 4-OHG kann auch die Nachfrage der Kunden nach nachhaltigen und recycelbaren Lösungen berücksichtigt werden.
 

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