Umsätze in der Lebensmittelindustrie sinken

Exportgeschäfte legen um ein Drittel zu

Keksproduktion Lebensmittelherstellung

Der BVE zieht für 2014 Bilanz und kommt zu dem Ergebnis, dass die Lebensmittelindustrie im vergangenen Jahr mit Stagnation und sinkenden Umsätzen zu kämpfen hatte. Nach Berechnungen der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie erzielten die Nahrungsmittelhersteller 173,2 Milliarden Euro Umsatz, ein Rückgang von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

Auch der Konsolidierungsdruck setzt sich in der Branche fort. Nach ersten BVE-Schätzungen sank die Zahl der Betriebe 2014 um 1,7 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche stieg um rund 1.000 Stellen.

Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der BVE, sieht diese Faktoren als Ursache für die Entwicklung: "Ein zunehmender Konkurrenzdruck im harten internationalen Wettbewerb, stagnierende Verkaufspreise, ein hohes Kostenniveau, immer mehr Regulierung, die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel und ein schwaches Exportgeschäft belasten die Hersteller. Zudem steigen das Konsumbewusstsein und die Ansprüche der Verbraucher an. Unsere Lebensmittelqualität war noch nie so hoch."

Moderate Preissteigerung durch intensiven Wettbewerb
Der intensive Wettbewerb führt in Deutschland zu einem Lebensmittelangebot so hochwertig und vielfältig wie nie zuvor, und das zu einem günstigen Preisniveau. Die mäßige Teuerung stützt auch das gute Konsumklima. Für die Verbraucher stiegen die allgemeinen Lebenshaltungskosten von Januar bis November 2014 um ein Prozent, die Lebensmittelpreise nur um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Langfristig gesehen liegen die Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln deutlich unterhalb der allgemeinen Teuerung.

Exportgeschäfte wachsen um ein Drittel
Das Exportgeschäft bleibt wichtiger Wachstumsmotor der Ernährungsindustrie. Die Erschließung neuer Absatzmärkte im Export sichert den Herstellern von Nahrungsmitteln Erträge, Stabilität und Beschäftigung. 2014 blieb das Exportwachstum mit 5,6 Prozent zwar positiv, reichte aber nicht zum Ausgleich für den Umsatzrückgang im Inland. Bei einem Ausfuhrwert von 56,3 Milliarden Euro stieg die Exportquote der Branche auf 33 Prozent. Deutlichere Wachstumsimpulse wurden durch die sehr heterogene Exportentwicklung im Jahresverlauf verhindert. Im EU-Exportgeschäft hemmte die schwache Konjunktur, in wachstumsstarken Drittländern der unzureichende Marktzugang ein weiteres Wachstum der Lebensmittelexporte, so trafen auch die Russlandsanktionen die Branche empfindlich.

In dem schwierigen Geschäftsumfeld der Branche sind für mehr Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit deutliche Impulse notwendig. Die Geschäftserwartungen der Branche für das kommende Jahr gehen von nur leichten Verbesserungen in der konjunkturellen Entwicklung aus. Die BVE rechnet für 2015 mit einem leichten nominalen Umsatzwachstum von bis zu zwei Prozent. Ob ein weiteres Branchenwachstum möglich ist, hängt von den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen ab.

Steigendes Informationsbedürfnis bei Verbrauchern
Wichtigster Trend am deutschen Markt bleibt dabei das steigende Bewusstsein, Informationsbedürfnis sowie Qualitäts- und Nachhaltigkeitsverständnis der Verbraucher für Lebensmittel, ihre Produktion und ihre Herkunft. Zahlreiche Initiativen der Branche klären über die Leistungen der Ernährungsindustrie auf, befördern eine sachliche Diskussion um die Lebensmittel.

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