Radler und Flavour-Mixe erfolgreich im Biermixmarkt

Verbraucher setzen bei Biermischgetränken auf Marken

Biermix

Die Sorte Biermix bleibt unverändert eine wirkliche Alternative zu den traditionsreichen Sorten im nationalen Biermarkt. Zwar verlor das Segment aufgrund der schlechten Witterung im ersten Halbjahr um -13,6%, der große Gewinner innerhalb der Geschmacksvielfalt heißt aber unverändert Radler. Nach Jahren des Marktanteilsverlustes haben Radler in Deutschland zu alter Stärke zurückgefunden. Laut GfK Haushaltspanel betrug ihr Anteil 2012 wieder 48,6 Prozent am gesamten Biermixsegment und erreichte nach deutlichen Rückgängen in 2010/11 erstmals wieder die Kraft des Jahres 2006. 

Vor allem dank der alkoholfreien Radler, die sich noch auf kleinem Mengenniveau bewegen, konnten neue Verwender hinzugewonnen werden. Außerdem wechselten Verbraucher häufiger vom innovativen Limobiermix des letzten Jahrzehnts, der mit Bier und Lemon dem gesamten Segment einst einen Popularitätszugewinn bescherte, zum klassischen Radler. Eine zweite Größe im Markt der Biermischgetränke bleiben die Flavour-Biermixe, die in fünf Jahren ihren Sortenanteil von 16,6 auf 31,2 Prozent nahezu verdoppeln konnten. „Biermischgetränke mit ungewöhnlichen, aber längst marktakzeptierten Geschmacksrichtungen wie Curuba, Energy oder Grapefruit erfreuen sich eines unverändert großen Verbraucherzuspruchs“, urteilt Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb der Brauerei C. & A. Veltins.

Hohe Käuferreichweite mit 32 Prozent aller Haushalte
Dass Biermixe hoch in der Gunst der Verbraucher stehen und unübersehbare Mengenverluste vor allem der Witterungssaisonalität  zugeschrieben müssen, zeigt auch die Käuferreichweite im Ganzjahresverlauf. Sie erreichte 2012 den historischen Höchststand von 32 Prozent aller Haushalte. Vor allem in den neuen Bundesländern konnte Biermix in den zurückliegenden Jahren einen deutlichen Bedeutungszugewinn verzeichnen. Dort stieg die Reichweite von 35,8 Prozent auf 37,2 Prozent hoch und liegt damit bundesweit auf dem Spitzenplatz. Im Ursprungsland von Radler besitzen Biermischgetränke übrigens mit 26 Prozent die geringste Haushaltsdurchdringung  – und das bei hoher Popularität in ganz Bayern. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Hier greifen die Gastronomen und Verbraucher immer noch zum traditionsreichen Postmix – sie mischen das Bier selbst mit einem Schuss Zitronenlimonade.

Top-Marken mit Innovationskraft
„Es bleibt dabei: Die Wertschöpfung von Biermix in Handel und Gastronomie ist ausgeprägter als bei jeder anderen Sorte, denn mit einem Anteil von 63,8 Prozent wurde seit Jahren ein neuer Höchstwert erreicht“, bilanziert Kuhl. Gerade jenseits der Radler überzeugten die Biermixgetränke durch Geschmacksrichtungen, die der Biermarkt sonst nirgendwo zu bieten habe. Diese Innovationskraft rechnen die Verbraucher aber heute nur noch den Top-Marken zu. Der Biermixmarkt 2012 habe gezeigt, dass sich endgültig die Spreu vom Weizen getrennt habe. Es gibt fünf Marken, die heute 45 Prozent der Absatzbedeutung ausmachen, den Rest teilen sich weitere 427 Produkte.

Wenig überraschend sei hingegen, dass sich nach einem Jahrzehnt des Wachstums der Markt der Biermischgetränke erwartungsgemäß konsolidiert hat, die Sorte hat ihre Bedeutung gleich hinter Weizenbier zementiert. Mit einem Ausstoß von 482.000 hl im Jahr 2012 ist V+ von Veltins weiterhin Taktgeber. Der Biermixmarkt hat sich konsolidiert, so dass bereits mehrere Anbieter ihr Engagement zurückgedreht haben.

Interessante Geschmacksrichtungen für bessere Zukunftsfähigkeit
Für die jetzt marktgestaltenden Brauereien geht es jetzt darum, dieses Segment weiter zu beleben und zukunftsfähig auszugestalten. Dazu zählen natürlich immer wieder interessante Geschmacksrichtungen, die für verbraucherseitig gewünschte Impulse sorgen. Es ist über die zurückliegenden elf Jahre der Marktpräsenz gelungen, die Marke V+ als innovativen Wegbereiter mit der breitesten Geschmacksvielfalt zu profilieren. Auf diese Weise können die regional durchaus unterschiedlichen Sortenpräferenzen zielgenau angesteuert werden. Das Biermixsegment hat sich in der Sortenentwicklung dem Status von Weizenbier angenähert, so dass die Wachstumschancen auf absehbare Zeit verständlicherweise beschränkt sind. Vielmehr verstärkt sich der bereits seit drei Jahren wahrnehmbare Effekt des Verdrängungswettbewerbs. Für 2013 rechnet die Brauerei C. & A. Veltins aufgrund der Schwächung durch die Witterung im ersten Halbjahr mit einem Marktvolumenverlust.