Ernährungsindustrie verzeichnet im Februar 2021 Umsatz- und Produktionsrückgang

Produktionsindex ebenfalls gesunken

BVE-Konjunkturreport 05/21: Auch die Lebensmittelproduktion entwickelte sich verhalten

Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im Februar 2021 einen Umsatz von 13,9 Milliarden Euro. Damit verzeichnete die Branche einen Umsatzrückgang von 6,6 Prozent im Vorjahresvergleich. Sowohl das Inlandsgeschäft als auch der Export entwickelten sich rückläufig. Im Inland erwirtschaftete die Branche 9,1 Milliarden Euro und verfehlte das Vorjahresergebnis damit um 5,2 Prozent. Insgesamt wurden Lebensmittel im Wert von 4,9 Milliarden Euro exportiert, damit sank das Auslandsergebnis um 9,3 Prozent. Der Absatzrückgang im Inland betrug 3,0 Prozent, der im Ausland 6,8 Prozent. Die Erzeuger- und Ausfuhrpreise entwickelten sich mit -2,3 Prozent im Inland und -2,7 Prozent im Ausland im Vorjahresvergleich ebenfalls rückläufig. Demzufolge entwickelte sich auch die Lebensmittelproduktion verhalten, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank im Februar um 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Agrarrohstoffmärkte und Ausblick Geschäftsklima

Die Agrarrohstoffkosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Besonders steigende Rohstoffkosten sind eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im Februar 2021 legte der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel im Vergleich zum Vormonat um 2,0 Prozent zu und lag bei 114,8 Punkten. Im Vorjahresvergleich stieg der Index um 25,2 Prozent.

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im April 2021 hellte sich das Geschäftsklima weiter auf. Der Saldo des Geschäftsklimas stieg um 7,2 Punkte im Vormonatsvergleich und lag damit bei insgesamt +9,6 Punkten. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fiel positiver als noch im Vormonat aus und stieg auf insgesamt +7,6 Punkte. Auch die Geschäftserwartung der nächsten Monate spricht für einen optimistischen Blick in die Zukunft: Der Indikator stieg um 1,2 Punkt auf einen Saldo von insgesamt +11,6 Punkte.

Konsumklima und Verbraucherpreise

Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Aprilerhebung der GfK zeigt ein durchwachsendes Bild der Verbraucherstimmung. Sowohl die Konjunktur- als auch Einkommenserwartung musste Einbuße hinnehmen, die Anschaffungsneigung legte im Vormonatsvergleich zu. Der Konsumklimaindex lag im April 2021 bei -6,1 Punkten und verbesserte sich so um 6,6 Punkte. Mit Blick auf die überwiegend negative Entwicklung der Indikatoren rechnet die Gfk mit einem leichten Dämpfer der Verbraucherstimmung und prognostiziert für Mai einen Indexwert des Konsumklimas von -8,8 Punkten. Die Verbraucherpreisentwicklung fiel im März 2021 moderat aus. Die Lebensmittelpreise legten im Vormonatsvergleich um 0,1 Prozent zu, die allgemeinen Verbraucherpreise erhöhten sich mit +0,5 Prozent ebenfalls moderat. Im Vorjahresvergleich stiegen die Preise etwas stärker, die Lebensmittelpreise und die allgemeinen Verbraucherpreise legten jeweils um 1,6 Prozent sowie um 1,7 Prozent zu.